Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 12 [Neue Nr. 4151] (1928) Werben / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Miozän 13

schwert, wenn nicht ganz unmöglich gemacht, wie es leider bei dem vorliegenden Blatt der Fall ist. Es ist aus dem erläuterten Grund deshalb dringend wünschenswert, daß von Tiefbohrungen, wo sie auch immer ausgeführt werden, Schichtverzeichnisse mit Proben an die geologische Landesanstalt eingesandt werden.

Auf einer Anzahl älterer Blätter aus dem Lausitzer Braunkohlen­revier wurden alle bekannt gewordenen Tiefbohrungen zusammen­gestellt, und danach wurde der Verlauf der unterirdischen Flöz­grenzen konstruiert und als. blaue oder rote Linie in die Karte ein­getragen. Neu hinzu kommende Bohrergebnisse können dann sehr leicht eine Abweichung vom Verlauf der Grenzlinie ergeben, da ja das Netz der Bohrungen niemals so dicht sein kann, daß Überraschun­gen ausgeschlossen wären. Es ist deshalb beim vorliegenden Blatt davon abgesehen worden, diese Flözgrenzen einzutragen; es sind viel­mehr eine Anzahl sowohl fündiger als auch nicht fündiger Bohrungen angegeben. Da die Tiefe und Mächtigkeit des Braunkohlenflözes zu ermitteln der Zweck aller eingetragener Bohrungen im vor­liegenden Blatt ist, können alle hangenden Schichten: Sande, Tone, Kiese und Letten verschiedener Art zusammengefaßt werden und werden als Deckschichten durch eine neben das Bohrloch gedruckte schwarze Zahl veranschaulicht. Damit ist gleichzeitig die obere Flöz­grenze gegeben. Die Mächtigkeit des angetroffenen Flözes wird durch die darunterstehende blaue Zahl angegeben. Steht neben dem Bohr­_ punkt nur eine schwarze Zahl, dann bedeutet das, daß an der be­treffenden Stelle bis zur angegebenen Tiefe gebohrt wurde, ohne Braunkohle anzutreffen. In ihrer Gesamtheit ergeben die angegebe­nen Punkte und Zahlen einen Anhalt über die Verteilung der Reste des Braunkohlenunterflözes und der kohlefreien Stellen im Unter­grund des Blattes. Einzelne dieser Bohrungen werden unter Angabe der genauen Ortsbezeichnung auch ausführlich angegeben.

- Tierische Reste sind aus den Miozänschichten des Blattes wie auch der umliegenden Lausitzblätter nicht bekannt geworden. Da sie fast immer kalkhaltig sein werden, werden sie der lösenden Wir­kung der kalkarmen oder kalkfreien Wässer, die Kohlensäure führen und in den betreffenden Schichten zirkulieren, sehr bald anheim fallen. Die Wässer werden meist auch humos sein, so daß auch die lösende Wirkung der Humussubstanzen in Rechnung zu stellen ist.

Pflanzliche Reste sind in reichlichem Maße vorhanden. Hölzer sind auch als Lignite in der Braunkohle erhalten. Zur paläontologi­schen Bestimmung, geeignetes Material ist jedoch nur selten. In Tonen der Senftenberger Gegend ist eine Flora gefunden worden, die P. MENZEL bearbeitet hat.(Arch. d. Geol. Landesanstalt N. F. Heft 16.) Die Liste dieser Pflanzen ist in einigen Erläuterungen'zu Lausitzblättern zu finden, z. B. in Erl. Senftenberg.

SCHMIERER hat bei der Aufnahme von Blatt Alt-Döbern eben­falls eine Flora im Ton gefunden.

Die beschriebenen Ablagerungen des Miozäns kennzeichnen dieses als eine Festlandszeit, die Land- und Süßwasserbildungen ge­