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Grad-Abtheilung 59, Blatt 12 [Neue Nr. 4151] (1928) Werben / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Diluvium; 15

Die Stillstandslagen des Eises führen zur Aufschüttung der End­moränen.;;

Im Vorland- dieser schütten die Schmelzwässer einen langen flachen Kegel auf, dessen Höhe an der Endmoräne liegt. Er besteht aus Sanden, die von der Moräne nach außen hin an Korngröße ab­nehmen. Dieser Aufschüttungskegel wirdSander genannt.

Die abfließenden Wässer sammeln sich. in weiten Tälern, den Urstromtälern, und werden in ihnen hinweggeführt. Gewaltige Wassermengen finden in ihnen ihren Weg. Feine Sande und Ton­teilchen werden in diesen Flüssen mitgeführt, abgesetzt und umge­lagert, und sind uns als Talsande, Taltonmergel u. a. erhalten geblieben.:

Auf Blatt Werben sind Bildungen aller dreier Bereiche der End­moränen, des Sanders und der Täler zur Ablagerung gekommen. Tal­bildungen nehmen entsprechend der Zugehörigkeit des Blattes zum Glogau-Baruther Urstromtal den größten Raum ein.

Das Höhendiluvium

Das Höhendiluvium hat nur ganz geringen Anteil an Blatt Werben. Es sind ihm nur die wenigen Flächen zuzuzählen, die nörd­lich von der Endmoräne um die Bahnlinie nach Byhlen am nördlichen Blattrand liegen und die Geschiebemergelfläche bei Drachhausen, die unter dem Sander heraustritt.

Der Geschiebemergel(0m) ist ein ungeschichtetes, tonig sandiges, sich kratzig anfühlendes, graublaues bis gelbgraues in frischem Zu­stande immer kalkhaltiges Gestein. Gesteinstrümmer. aller Art und Größe sind in ihm eingebettet. Er ist das Produkt der mechanischen Zerkleinerung, die das, Eis durch Aneinanderreiben der eingefrore­nen Geschiebe und durch Reiben dieser auf der Unterlage ausübte. Entstanden als Grundmoräne hinter der Endmoräne kann er in mehr oder weniger. großen und zusammenhängenden Stücken auch ‚über eine Stillstandslage hinaus verfrachtet werden.

Die. zirkulierenden Tagewässer werden allmählich aus den obersten Teilen dieses sandig, tonigen Gesteins nach und nach den Kalk­gehalt: herauslösen; feinste Tonteiichen werden sie mit fortführen und auf diesem Weg aus dem sandigen Mergel(SM), den der Geschiebe­mergel darstellt, einen sandigen Lehm(SL) und bei weiterer Weg­führung von Tonteilchen einen lehmigen Sand(LS) schaffen... Leh­miger Sand über sandigem Lehm über sandigem Mergel ist deshalb das normale Profil, das. ein Geschiebemergelboden abgibt. Alle drei Bodenarten werden auf der Karte als Geschiebemergel(0m) dargestellt. Bei der Verwitterung geht die Farbe in gelbbraun über.

Derobere Sand auf dem kleinen sandig ausgebildeten Hoch­flächenstreifen am Kartenrand ist ein Gemenge. aus(uarz-, Feldspat­und anderen Mineralkörnern mit einem wechselnd großen Kalkge­halt, der aber immer innerhalb von 2 m Tiefe nach unten zunehmend nachweisbar ist. Die Größe der einzelnen Komponenten schwankt