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Sand- und Kiesboden
Der Sand- und Kiesboden
Der Sandboden gehört auf dem Gebiete unserer Lieferung dem Tertiär, Diluvium und Alluvium an. Es sind Sande und Kiese des Höhendiluviums, des Taldiluviums sowie auch des Beckendiluviums, die hier eine Rolle spielen, außerdem Sande und Kiese des Pliozäns, vom Allüvium Flußsande und Dünensande.
Der Sandboden ist auf dem Gebiete unserer drei Blätter sehr weit verbreitet. Dabei bestehen nur die Flugsandböden lediglich aus Sand, bei den sonstigen Sandböden fehlen nie kiesige Bestandteile, auch kleine und große Geschiebe sind ihm in wechselnder Menge beigemischt. Den Hauptanteil an der Zusammensetzung der Sandböden stellt der Quarz, der immer über 80 v. H. oft sogar über 90 v.H. ausmacht. Die mittelkörnigen und feineren. diluvialen Sande sind besonders arm an mineralischen‘ Nährstoffen. Mit dem Auftreten kiesiger Beimengungen steigt der Gehalt an Nährstoffen. Doch gilt dies in unserem Gebiet nur für die diluvialen Sande, während die tertiären fast nur aus Quarz bestehen.
Der diluviale Sand ist ursprünglich stets kalkhaltig; die Verwitterungsvorgänge spielen sich in ihm ähnlich ab wie im Geschiebemergel, nur wegen der großen Durchlässigkeit erheblich rascher. Die Verwitterung: reicht dann auch weiter in die Tiefe ‚als beim Geschiebemergel; sie kann 4 bis 5 m tief gehen, bleibt aber zuweilen noch unter 2 m. Es hängt das davon ab, wie weit die auslaugenden Tage- und sonstigen Oberflächenwasser in die Tiefe gehen können; bei hohem Grundwasserstande wird man dementsprechend eine geringere Tiefe der Verwitterung zu erwarten haben. Im Laufe des Verwitterungsvorganges wird nun zunächst der kohlensaure Kalk ausgelaugt; in den kalkfrei gewordenen Schichten werden dann die Eisenoxydulverbindungen in Eisenoxydhydrat übergeführt. Die hellgraue Farbe des Sandes wird dadurch in eine gelbliche verwandelt. Sowie der Kalk ausgelaugt ist, beginnt das Eisen zu wandern. Das Eisenoxydhydrat setzt sich in fast horizontalen, aber unregelmäßig flachwellig gebogenen schichtartigen Bändern ab, die auf Profilen als Schnüre von einigen Zentimetern Dicke erscheinen. Solche können in den Profilen in großer Anzahl übereinander liegen; dazwischen beobachtet man dann immer'an Eisen ärmere Schichten. Die Festigkeit der Verkittung des Sandes durch Eisenoxydhydrat kann dabei einen sehr hohen Grad erreichen, so daß den Wurzeln der Pflanzen zuweilen ein erheblicher Widerstand beim Eindringen in tiefere Bodenschichten entgegengesetzt werden kann. Ein derartiger Ackerboden muß unter Umständen zur Zertrümmerung der festen Schichten rigolt werden. Der geringe Gehalt an Nährstoffen, die große Wasserdurchlässigkeit und die eben besprochenen Verwitterungserscheinungen bedingen die geringere Fruchtbarkeit des Sandbodens, die auch aus den hier gegebenen mechanischen und chemischen Analysen klar hervorgeht.