Heft 
Sonderheft 1, Zeitbilder: Zwei Fragmente von Theodor Fontane "Sidonie von Borcke" und "Storch von Adebar"
Seite
8
Einzelbild herunterladen

Sidonie v. Borcke

Die Stettiner Lokalität muß ich kennen, vielleicht auch die Stargardter.

Schloß, altes Schloß, Jakobskirche, Schloßkapelle, Gerichtslokalität.

Das Leben bei Hofe; der Einfluß des französischen Hofes, an dem der Herzog als junger Herr gelebt hatte. Beständige Reminiszenzen daran. Lieder; Bilder; Tapeten. Katharina v. Medicis Bluthochzeit, Maria Stuart, Coligny, Heinrich IV. etc.

Friedeborn Histor. Beschreibung der Stadt Alten-Stettin in Pommern. Stettin 1613.

Heller. Chronik der Stadt Wolgast.

Schmidt Geschichte der früheren Stettiner Handels-Compagnieen.

Resultat meines Besuches in Marien fließ 7

Als Sidonie kommt, befindet sich baulich bereits alles in Verfall. Überall sieht man: das war mal groß und reich und ist nun klein und arm geworden. Sie möchte etwas daran wiederherstellen. In diesem Sinne spricht sie gleich zuerst zu den Nonnen.

Verkehr mit den Nachbarstädten: Zachen, Freyenwalde, Jacobshagen.

Partie nach Dahlow und Pcglow, beide mit alten hübschen Kirchen und Steintürmen. Das eine mit einem schönen hochgelegenen Kirchhof. Der Klostcrbach kommt aus dem Klostersee.

Ankunft. Lage des Dorfes u. Klosters. 8 * Einfahrt ins Kloster. 8

Das Äbtissinnenbaus

(Nicht das wirkliche, sondern wie ich cs mir konstruiert.)

Das Äbtissinnenhaus darf nicht zu groß sein. Auch nur istöckig, auch Küche nach vorn. Es w'ar wie eine Doppelwohnung. 10

Oben befinden sich die Schlaf-, Dienerinnen- und Vorrats-Räume.

Am Eingang die Pförtnerwohnung.

Kloster Marienfließ war früher viel größer in der Mönchszeit, Cisterzienser-Nonnen- oder Mönchskloster. Nun wird es Stift. Die meisten Baulichkeiten verfallen; es bleibt nur ein größeres Langhaus mit 1 Stockwerk übrig, in dem 11 Fräulein und 1 Priorin wohnte. Sidonie exzeptionell Äbtissin. Jede bewohnte ein Parterre und ein Ober-Zimmer.

Der Grundstein zum Kloster wurde gelegt 2. November 1248.

Vorn 1 Treppe hoch, dem Boden zu, war ein Absatz, von dem aus ein Gang direkt in die Kirche, und zwar auf den Nonnen-Chorstuhl ging. Hier war ein kleiner Altar. Gegenüber ist jetzt der Haupt-Altar. - Taufstein (Holz Ständer) in krausen Renaissance-Formen ist von 1613. An einer Seite eine Taufe Christi; an der anderen Wappen und Namen; Wolff v. Wedell, Anna v. Schönbecken, Gottfried v. Wedell, Catharina v. Wedell und v. Borcken. Vom Kloster aus geht es bergab in den Klosterpark, an der tiefsten Stelle der Nonnen­bach, dann steigt es wieder stark an. Alte Eichen jenseits; eine Brücke führt hinüber. Hinter dem Langhaus der Garten; am rechten Giebel der Park.

7 Mit Blaustift auf eigenem Blatt.

8 und 8 Im Manuskript Handskizze; vgl. Anm.

10 Im Manuskript Handskizze; vgl. Anm.

8