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Sonderheft 3, Theodor Fontane: Reisen in Thüringen
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Weimar war, der Allgemeinheit noch nicht zugänglich. 1886 wurde es der Öffentlichkeit als Goethe-Nationalmuseum übergeben. 1913 und 1935 wurde es erweitert und von 19451949 nach schweren Schäden im zweiten Weltkrieg wiederhergestellt.

Schiller-Haus: Schiller hatte das im 18. Jh. erbaute Haus nur in den letzten drei Lebensjahren bewohnt. Ab 1825 war es vermietet und wurde 1847 von der Stadt Weimar angekauft zur Einrichtung der Schiller­gedenkstätte. Nach Beschädigungen im zweiten Weltkrieg wurde es 1946 wiederhergestellt.

Wieland-Haus: Das Haus (Wielandstraße 1) wurde von Wieland von 1806 bis zu seinem Tode 1813 bewohnt. Es wurde im 19. und 20. Jh. mehrfach umgebaut und ist durch eine Gedenkinschrift gekennzeichnet.

Croßherz. Schloß: Von der barocken Anlage des Weimarer Stadtschlosses, das an der Stelle von Vorgängerbauten errichtet worden war, blieben nach einem Brande im Jahre 1774 nur die Außenmauern erhalten. Der Wiederaufbau erfolgte unter Anteilnahme von Goethe von 17921803. Als Baumeister waren dabei J. A. Arens aus Hamburg, ab 1798 N. F. Thouret aus Stuttgart und ab 1801 Heinrich Gentz aus Berlin tätig. Goethe bemühte sich auch sehr um den Ausbau der Großherzoglichen Kunstsammlungen und begründete 1809 damit ein öffentliches Museum. 1869 wurde dafür ein eigenes Gebäude als Großherzogliches Museum (später Thüringisches Landesmuseum) errichtet und 1919 als Teil der Staatlichen Kunstsammlungen im Schloß ein Kunstmuseum geschaffen. Nachdem im zweiten Weltkrieg das Gebäude des Landesmuseums zer­stört wurde, sind nach 1945 die Staatlichen Kunstsammlungen Weimar im Schloß völlig neu eingerichtet worden.

Schwinds 7 Raben: Ein Zyklus von Aquarellen 1857 von Moritz von Schwind (18041871) zu dem Märchen von den sieben Raben (Grimm'sche Märchensammlung) geschaffen. Gehört zum Bestände der Kunstsamm­lungen zu Weimar.

Die Kopie... von Leonardo da Vinci: Diese Kopien wurden damals als Originale gezeigt. Sie gehörten zum ehern, großherzoglichen Familien­besitz und befanden sich bis 1939 im Weimarer Schloß. Danach wurden sie verlagert und befinden sich gegenwärtig nicht im Besitz der Kunst­sammlungen zu Weimar.

Die Handzeichnungen: Von den von F. genannten Zeichnungen befinden sich nur noch die Rubenszeichnungen im Besitz der Kunstsammlungen zu Weimar.

Die 4 Dichterzimmer: Der Flügel mit den Dichterzimmern, von C. W. Coudray erbaut, wurde erst Mitte 19. Jh. vollendet. Die in diesen Zimmern enthaltenen Malereien beziehen sich auf die literarischen Werke der Dichter. Herderzimmer 1846/48 mit Wandgemälden von Gustav Jäger (18081871); Goethezimmer und Schillerzimmer 1836/46 mit Wand­gemälden von Bernhard Neher (18061886); Wielandzimmer 1834/39 mit Malereien von Emst Christian Joh. Friedrich Preller (18041878).

Die Bibliothek: Die von F. verwendete Numerierung ist hier irreführend, weil die gemeinte Bibliothek sich nicht im Schloß befand (in den Tage­buchnotizen s. S. 18 sind Schloß und Bibliothek getrennt aufgeführt),

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