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Krone: Das Haus, in dem sich einst der Gasthof Krone befand, in dem F. offenbar logiert hatte, blieb erhalten und trägt noch das alte Wappen. Hier soll der schmalkaldische Bund mehrfach getagt haben. Die Bezeichnung ,Lutherzimmer‘ ist jedoch irreführend und geht sicher auf das 19. Jh. zurück. Das Haus wird gegenwärtig von städtischen Behörden genutzt.
Das Sannersche Haus: Luther soll hier während der Tagung des Schmal- kaldischen Bundes im Jahre 1537 als Gast seines Freundes, des Hessischen Rentmeisters Balthasar Wilhelm, gewohnt haben. Nach der älteren Literatur sollen hier auch, bedingt durch eine schwere Erkrankung Luthers, die sogen. Schmalkaldischen Artikel von den versammelten Theologen in Gegenwart des Kurfürsten Joh. Friedrich von Sachsen im Februar des Jahres 1537 unterzeichnet worden sein. Im Lexikon für Theologie und Kirche, Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 1961, ist dazu vermerkt, der Kurfürst hätte die von Luther 1536 verfaßten und von den Wittenberger Theologen Unterzeichneten Artikel im Januar 1537 angenommen und sie dem Bund im Februar in Schmalkalden zur Diskussion und Annahme vorlegen wollen, das wäre jedoch infolge der Erkrankung Luthers auf Intervention Melanchthons unterblieben.
In den Besitz der Familie Sanner gelangte das Haus erst um 1820. Der Buchhändler Feodor Wilisch hatte im Jahre 1870 die Tochter des Kaufmanns Sanner geheiratet, richtete in dem Hause eine Buchhandlung ein und gründete eine Buchdruckerei. Buchdruckerei und Buchhandlung bestehen noch heute unter dem Namen Feodor Wilisch. Erinnerungsschild: Die Erinnerungstafel befindet sich noch an der von F. bezeichneten Stelle. Bei den Symbolen handelt es sich das Petschaft Luthers, das Kreuz auf einem Herz in der Rose (links) und um das Petschaft Melanchthons, die um den Stab geschlungene eherne Schlange Moses (rechts). In der Mitte ist die Hausmarke eines einstigen Besitzers angebracht. Die Buchstaben bedeuten: „Reinhold Stiefel Schmalkalden“. Er ließ die Erinnerungstafel 1687 anfertigen.
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ebensolche Tafel wie an der ,Krone“: Die Erinnerungstafeln aus dem Jahre 1817 wurden entfernt.
Die Rosen-Apotheke: Durch Renovierungen hat das Bauwerk seit 1873 auch in der äußeren Erscheinung manche Veränderung erfahren. Die Haustür wurde verlegt, an ihrem ursprünglichen Platz befindet sich ein Fenster; die Zahl 1545 darüber gibt das Datum einer Renovierung an. Da F. es für das Erbauungsdatum hielt, mußte er zu Fehlschlüssen kommen. Die Fenster haben, mit Ausnahme der inzwischen vielfach erneuerten Rundbogenfenster aus der Zeit der Renaissance, spätgotische Gewände. Philipp Melanchthon soll in diesem Hause während des 9. Konventes des Schmalkaldischen Bundes im Jahre 1540 gewohnt haben.
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