Die Bilder an der Rosenapotheke: Die von F. beschriebenen Malereien auf den Fensterläden der Apotheke sind vermutlich die einzige Nachweisung dieser Denkmale. Ihr Verbleib ist unbekannt. Eine alte Photographie zeigt das Haus mit Fensterläden, die Bemalung ist darauf jedoch nicht zu erkennen. Die Aufnahme muß vor 1909 angefertigt worden sein, denn in Bd. V. der Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Kassel, bearbeitet von Paul Weber, Marburg 1913, ist eine Aufnahme der königl. Meßbildanstalt vom Jahre 1909 enthalten, die das Haus bereits ohne Fensterläden zeigt.
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Die Hauptkirche: Stadtkirche St. Georg, begonnen 1437, Einwölbung um 1500. Nach der älteren Literatur soll Luther während seines Aufenthaltes in Schmalkalden 1537 hier zweimal gepredigt haben.
Schildereien: Verschiedene Gedenktafeln, aus dem 18. Jh. wahrscheinlich. Hancrat-Kelch: Auch fälschlich Luther-Kelch genannt, befindet sich jetzt im Schmalkaldischen Museum auf Schloß Wilhelmsburg. F.’s Vermutung, daß die Kelche mit zwei Ausnahmen alle aus späterer Zeit herrühren, ist nicht zutreffend, die Kirche besitzt noch weitere spätmittelalterliche Kelche. Mit Ausnahme des Hancrat-Kelches befinden sich alle von F. beschriebenen Ausstattungsstücke noch an Ort und Stelle. Auch die Deckenmalereien blieben erhalten.
S. 24
Die Lutherstube im Hause des Herrn Wilisch: F.’s Vermutung, daß das Haus in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts außen wie innen neu ausgeschmückt wurde unter Bezugnahme auf Luther ist zutreffend. Die ebenfalls im Aufträge des Reinhold Stiefel geschaffene Stuckdecke im Lutherzimmer zeigt wiederum die Petschafte Luthers und Melanchthons. F. irrte in der Annahme, beide Symbole gehörten zum Wappen Luthers. Die leer gebliebenen Felder wurden kürzlich bei einer Gesamtinstandsetzung unter Leitung des Instituts für Denkmalpflege, Arbeitsstelle Erfurt, bei der zahlreiche alte Ausmalungen freigelegt werden konnten, eingehend untersucht. Es konnten keine Spuren festgestellt werden, die darauf hindeuten, daß diese Felder ursprünglich beschriftet oder farbig gefaßt waren.
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Glasmalerei: Über den Verbleib der von F. beschriebenen Glasmalereien ist nichts bekannt, desgleichen ist nichts über den Verbleib der Luther- Medaille mit dem Spruch von Bechstein bekannt.
Ludwig Bechstein: (1801-1860), Bibliothekar, Archivar, Schriftsteller. Besonders bekannt durch Herausgabe deutscher Sagen und Märchen.
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