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Sonderheft 3, Theodor Fontane: Reisen in Thüringen
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Durch den zeitlichen Abstand waren bei F. jedoch nur noch vage Vor­stellungen vorhanden.

Schulpforte: Die Ausführungen über den Waschsaal sind in den von F. benutzten Reiseführern nicht enthalten. Auch hier handelt es sich offen­bar um Reminiszenzen an die Reise im Jahre 1867.

S. 48

Lichtenfels: Dieser fast wörtliche Auszug aus dem Baedeker muß nach der Anordnung im Notizbuch in unmittelbarem Zusammenhang mit der mehrtägigen Reise nach Schmalkalden usw. niedergeschrieben worden sein, also etwas später als die vorangegangenen Exzerpte. Ob F. den Ort aufgesucht hat, läßt sich anhand der Aufzeichnungen nicht ermitteln. Schlachtfeld von Jena: Da diese auf Schwerdt und Ziegler zurückgehen­den Aufzeichnungen zunächst auf losen Blättern notiert wurden, die dann in das Notizbuch eingeklebt worden sind, darf man annehmen, daß F. die ersten Aufzeichnungen zu diesem Thema vor der Anlage des Notizbuches vornahm. Beide Notizbücher sind offenbar zur selben Zeit angelegt worden. Und während das Notizbuch C 5 mit der Nieder­schrift der Exzerpte sofort weitergeführt wurde, ist das Notizbuch C 6 erst in Coburg wieder verwendet worden.

S. 49

Luther: Bei der Anlage der Luther-Zeittafel hat F. sich wohl auch im wesentlichen auf die im Schwerdt und Ziegler enthaltenen Angaben gestützt. Die nachträglichen Ergänzungen wurden zweifellos anhand der Erfurter, Weimarer und Eisenacher Notizen eingetragen. Danach hätte F. die Zeittafel bereits vor den zuletzt genannten Notizen angelegt und später komplettiert.

Wartburg: Luther auf der Wartburg vgl. Anm. zu S. 31.

VesteCoburg: Luther in Coburg vgl. Anm. zu S. 26.

Im... Sannerschen Hause: Luther in Schmalkalden vgl. Anm. zu S. 22. Dies scheint mir nicht richtig, da ja später erst nach der Mühlberger Schlacht der Tausch erfolgte ...: Bei den beiden Prinzen handelt es sich um Ernst (14641486) und Albrecht (14641500). Sie regierten nach dem Tode ihres Vaters, Friedrichs II., des Sanftmütigen (14281464) gemein­sam, bis ihnen beim Tode ihres kinderlos verstorbenen Onkels, Wil­helms III., des Tapferen (14281482), auch dessen Erbe zufiel. Nunmehr teilten sie (sog. Leipziger Teilunfg 1485) in der Weise, daß Ernst Sachsen- Wittenberg mit der Kurwürde und die größten Teile Thüringens, Albrecht Meißen und den nördlichen Strich Thüringens mit Leipzig erhielt. Nach der Mühlberger Schlacht (24. 4. 1547) mußte der damals gefangene Kur­fürst Johann Friedrich I. (15321552), der die Emestinischen Lande besaß, in der sogen. Wittenberger Kapitulation (19. 5. 1547) einen großen

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