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4. Chorin und Oderberg.
Weitlager Mühle über die Bagöse und vorbei an Kol. Neuehütte (5 Min.; Gasth. z. Bachsee, z. Ü.), die als Sommerfrische benutzt wird, durch gemischten Wald, dann längere Zeit am Waldrande mit Blick auf die nahe Chaussee, endlich geradeaus wieder in den Wald und an die Chaussee (35 Min.; zurück nur anfangs: „Fh. Fahlenberg“), kurz vor Kol. Handkrug.
Die früher viel begangenen Wege nach der Weitlager Mühle ö. von der 1. Hälfte der Angermünder Chaussee, sowohl der bei der Provinzialirrenanstalt wie der bei Mönchsbrück (S. 9) beginnende sind durch den Bau des kolossalen Dammes für den G-rofsschiffahrtweg aufgehoben worden. Wer jetzt möglichst schnell an die Ragöse will,
g ehe von der Angermünder Chaussee unmittelbar hinter dem amme r. ab (ein neuer Weg soll hier angelegt werden) bis in die Nähe des Flüfschens; dann an ihm aufwärts den alten Weg durch schönen Laubwald zur Weitlager Mühle.
Amt Chorin, an der Südseite des Amtssees gelegen, besteht abgesehen von dem Kloster nur aus wenigen Gebäuden. Das Zisterzienserkloster *Chorin, 1258 von Lehnin auf dem Pehlitzwerder im Parsteiner See (S. 27) gegründet, 1272 hierher verlegt, diente mehreren askanischen Markgrafen, u. a. Waldemar (f 1319; vgl. S. 79), als letzte Buhestätte. Nach der Säkularisation (1542) wurde es von Amtsleuten verwaltet, im 30 jährigen Kriege von den Kaiserlichen unter Gallas, 1675 von den Schweden verwüstet; seit 1861 ist es Forstamt. 1885—86 fand eine Erneuerung der Kirche, z. T. auch der ansteigenden Baulichkeiten statt. Zweifelsohne bildet das Kloster die schönste Buine der Mark Brandenburg, deren Wert durch die landschaftlichen Beize der Gegend noch erhöht wird. Die Kirche war eine kreuzförmige, dreischiffige Pfeilerbasilika von ausgezeichneter technischer Ausführung mit einschiffigem, polygon geschlossenem Chor; das südl. Seitenschiff fehlt jetzt. Sehr beachtenswert ist der Wechsel der Blattformen an den Kapitalen und Konsolen und der Fries unter dem Hauptgesims, besonders schön die reich gegliederte * Westfront. In der Wand des nördlichen Querschiffes ein Grabstein mit nicht mehr lesbarer Inschrift (angeblich eines Abtes Thomas, von 1560).
Südl. liegen um den Klosterhof die Klostergebäude. Im Westflügel dicht bei der Kirche einige verschlossene Bäume (Pförtner So. gewöhnlich anwesend), u. a. der Fürstensaal, dessen Gewölbe auf zwei Backsteinsäulen ruhen, mit 1884 aufgedeckten Besten von Wandmalerei; an der Hofseite Beste des Kreuzganges-, nahebei das Befektorium; die übrigen Bäume dieses Flügels dienten wohl zu Versammlungen des Konvents. Aulserhalb des Westflügels nach S. ein Gebäude, jetzt Stall, früher