Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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6. Von Eberswalde nacb Prenzlau. 48

Vom Markt gelangt man westl. durch die Wittstralse zum *Mittelturm (im Volksmunde auch Pulverturm ge­nannt), dem schönsten der ehemaligen Tortürme, unten viereckig, in der Mitte achteckig mit bedecktem Wehr-

§ ang, oben rund mit Zinnen und Kegeldach (Rahe mit dng). Kurz vor dem Tore r. die Heiligegeistkapelle mit nettem got. Türmchen, die das Uckermärkische Museum des Uckerm. Museums- und Geschichtsvereins birgt (Eintr. So. 111; aufserdem Mi. u. Sa. 24, im Winter Mi. IVü 3 1 /a U.). Kurz hinter dem Tore r., in der Lmdenstrafse das städt. Gymnasium, 1543 als lateinische Schule ein­gerichtet.

Jenseit des Mittelturms beginnt die Neustadt, in der man sogleich einen hübschen Rückblick auf Turm, Heiligegeistkapelle und Marienkirche hat. Nach wenigen Min. biegt man 1. ab (Schleusenstr.) zur einfachen Sabinen­kirche und zum Ende der Ückerpromenade (S. 42; Boot­vermietung) beim Elisabethbade. Eine andere schöne Promenade zieht sich auf der r. Seite der Neustadt neben dem sogen. Strom hin his in die Nähe des Bahnhofes Prenzlau-Vorstadt der Templiner Bahn (Erfr.; 35 Min. vom Markt).

Ausflugsort ist das 4,5 km sw. am Anfang der zur Prenzlauer Stadtforst gehörigen Kiemen Heide gelegene Forsthaus (Erfr.). Noch mehr besucht wird *Gasih. Birkenhain (6,5 km weiter), am Anfang der *Gro/sen Heide , eines 1880 ha umfassenden Laubwaldes; 6 Min. w. die Haltestelle Birkenhain der Templiner Bahn (16 km vom Hauptbahn­hof Prenzlau; vgl. Teil II).

Eine Kreisbahn geht von Prenzlau über (13 km) Damme (von wo Bahn Über Gramzow nach Schönermark, S. 88) und (31 km) Brüssou\ Städtchen (Schwarzer Adler; 1400 E.) mit z. Teil erhaltener Mauer und ansehnlicher mittelalterlicher Granitkirche, nach (42 km Löcknits an der Bah nli nie Pasewalk- Stettin. Ebenso gehen Kreisbahnen, zunächst gemeinsam über (4 km) Ellingen , in dessen Nähe ein 1841 errichtetes Steinkreuz an die heldenhafte Verteidigung des Prinzen August Ferdinand von Preufsen am 28. Oktober 1806 (vgl. S. 40) er­innert, und über (6,5 km) Dedelotc, nach (22 km) Fürstemverder und (26 km) Strasburg i, U. Vgl. Teil II.

Die Stralsunder Bahn (S. 38) berührt weiter (116 km) Dauer und (122 km) Nechlin. 132,5 km Pasewalk ( Stuthmanns Hot .; Deutsches Haus ; Kronprinz; *Bahnrest.), pommersche Stadt an der Ucker im Kreise Uckermünde mit. 10916 Einw. Der 1160 als Burg erwähnte, später als Hansastadt nicht unbedeutende Ort war bald bei Pommern, bald bei Brandenburg, wurde im 30jährigen Kriege und nachher mehr­mals zerstört, .kam. 1720 an Preufsen und sah am 29. Nov. 1806 die Übergabe der in. die Prenzlauer Kapitulation (vgl. S. 40) nicht ein­begriffenen Division Hagen. Die Denkmäler alter Zeit (zumeist von der Bahn aus zu sehen) liegen alle an oder nahe der Marktstrafse. An der diese kreuzenden Mühlenstrafse 1. der Pulverturm , r. das malerische Mühlentor. Weiter die Eikolatkirche , kreuzförmiger, ins 13. Jahrh. zurückreichender Granitbau. Dann bleibt r. in geringer Entfernung (Grünstr.) das neue kgl. Realgymnasium. Auf dem Markte ein Bronzestandbild Kaiser Friedrichs von Görling. Jenseits 1. die stattliche Marienkirche, in ihren Grundlagen im 13. Jahrh. entstandene Hallenkirche, in dem im Rohbau hergestellten Innern (Umgang