Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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7. Schwedt.

unter den Fenstern) von schönen Verhältnissen, mit zwei ge­schmackvollen Türmchen an der Chorseite und entsprechend er­neutem Oberteil des Westturmes (vor diesem ein altes Sühnekreuz, für die Tötung eines Priesters 1367?); r. abseits das Prenzlauer Tor und w. von ihm der nach der vergeblichen Belagerung durch Kurfürst Friedrich II. (1445) erbaute Mauerturm Kiele in die Marli. Von der Feldsteinmauer sind einige Beste erhalten. Aufserhalb im SO. die ausgedehnten Kasernen des Kürassierreg. Königin Nr. 2, das sich alsMarkgraf-Bayreuth- Dragoner 1745 in der Schlacht bei Hohen­friedberg hervortat. Von Pasewalk Eisenbahn nach Neu-Branden- burg, s. Teil II.

7. Schwedt.

23 km Eisenbahn von Angermünde nach Schwedt in 1 St. für 1,20. 0,80 M. (von Berlin für 4,50. 3,0, Schnellzug 5,0. 3,25 M.) über (5 km) Mürow, (9 km) Pinnow , (13 km) Nieder-Landin und (17 km) Heiners - darf. Sonntagskarten von Berlin für 6,10. 3,90 M . Von Heinersdorf . den Vierradener Weg, bald in den Wald. Bei (40 Min.) St. Ee: geradeaus über Waldfrieden (Erfr.; S. 46), am Ende des "Waldes ge­legen, nach Vierraden (1 St.; S. 46); r. durch die Breite Allee nach Monplaisir ( 8/4 St.; S. 46); Vgl. die Karte S. 46.

Gasth.: *Goldner Hirsch (seit 1773), beim Markt, mit Garten, 23 Z. mit 30 B. zu 25 M., F. 75 Pf., M. l 3 /4 M. m. Wzg P. von 5 M. an; *Zum Markgrafen, Schlofsfreiheit, mit Garten; 'Drei Kronen, an der Oderbrücke, guter Mittagstisch; Grüner Baum , Berliner Str., be­scheiden. Best.: Bahnhof ; Schützenhaus (auchZ.), Schützenstr., mit Sommertheater; Luckwald, Schlofsfreiheit. Konditoreien: im Goldnen Hirsch ; Wiek, Schlofsfreiheit. Badeanstalt: Zentralbad , n. vom Schlofs, im ehern. Sanatorium: Fiufsbäder am Ostende der Oder­brücke. Post: bei der Stadtkirche. Kraftwagen: nach Königsberg i. K. (S. 55), 16 km, 2 mal in 3 /4 St. für IV 2 M. Dampfer (an der Brücke): nach Nieder-Saathen , V 4 St. südl. vom Tal der Liebe, So. nachm, gegen 2, B. gegen 6 U. für 20 Pf.; über Kipperwiese, liddichow , Gartz , Greifenhagen nach Stettin wochent. 6 U. morg., R. 3 (Juli u. Aug. 4) U., aufserdem Mo. u. Do. 12 U., R. Mi. u. Sa. 12 U. für 1,80 u. 1,30 M,-, Fahrzeit 3 l /2 St. Andere Dampfer beginnen die Fahrt erst in Fiddichow bzw. Gartz (über Mescherin) oder in Greifen­hagen. Vgl. die Tagesblätter.

Schwedt , Stadt mit 10010 Einw. im Kreise Angermünde, freundlich an der Oder gelegen, historisch interessant und seiner näheren Umgehung wegen besuchenswert, hat eine besondere Bedeutung als Zentralpunkt der von den Befugies eingeführten ucEermärkischen Tabakkultur und -fabrikation (11 grofse und viele kleine Fabriken; vgl. S. 37). Das (mit Unterbrechungen) seit den Zeiten des 2. schles. Krieges hier stehende 1. Brandenburg. Dragonerregiment Nr. 2 ist in verschiedenen Baulich­keiten untergebracht. In Sch. wurde Generalfeldmarschall Graf Blumenthal 1810 geboren (Tafel am Hause Brücken- strafse 47; f 1900). __

Schon 1138 erwähnt, kam Sch. nach langen Streitigkeiten mit Pommern 1479 endgültig an Brandenburg, war 14811609 mit Vier­raden als Lehen an die Grafen v. Hohenstein vergeben und diente dann zur Ausstattung kurfürstlicher "Witwen. "Von dem im März 1631 von Gustav Adolf zwischen Sch. und Vierraden angelegten festen Lager nahm Ban 6 r 1637 die Stadt ein. Schwedts Glanzzeit begann 1670,