Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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7. Schwedt.

V 2 St. westl. (von der Schlofsfreiheit geradeaus Fufsweg, dann r. über die Bahn und 1. die Doppelallee), liegt genau in der Achse des Schlosses das Schlöfschen Monpluisir , ursprünglich als Jagd- schlofs vom Markgrafen Friedrich Heinrich erbaut, jetzt im kgl. Besitze und als * Restaurant verpachtet, mit hübschem Park; am Anfang r. unter einer Eiche ein Stein zur Erinnerung an den Be­such Friedrich Wilhelms III. am 2. Okt. 1821. Von Monplaisier V4 nw, r. ab von der Breiten Allee (Wegw.) nach 'Waldfrieden (Va St.; Erfr.); nach Heinersdorf s. S. 44; nach Passow S. 38.

1 St. nördl. (hinter dem genannten Bahnübergänge r. auf die von einer schönen Kastanienallee begleitete Chaussee), liegt Vier- raden (Gasth. z. Stadtwappen ; Schützenhcms; Omnibus von Schwedt 23 mal für 30 Pf.), stilles Städtchen mit 1450 Einw., das 1424 von den Pommern erfogreich gegen Friedrich I. verteidigt wurde, 14811788 zur Herrschaft Schwedt gehörte und wegen seines Tabakbaues früher noch bekannter war als dieses; n. davon, jenseit der Brücke über die Welse, ein weithin sichtbarer Turm der ehemaligen Burg.

Mit Dampfer nach Greifenhagen, lohnend(2St.; vgl. S. 44). Die Ufer der Oder sind gröfstenteils bewaldet, das rechte bis hinter Fiddichow, das linke von Gartz. an hügelig. Am r. Ufer (7 km) Nipperwiese {Deutsches Haus , z. Ü., gelobt; Landpost nach Fiddichow 2mal für 50 Pf.), pommersches Dorf mit 1579 Einw. Hübsches Buchen­revier in der nahen Kehrberger Forst: Vs St. ö. Fh. Kehrberger Mühle, n. vom Spiegelsee , 1 St. von Hst. Kehrberg der Küstrin-Stettiner Bahn (S. 56) entfernt; 4Min. vor der Kehrb. Mühle halb!, (nw.) vortrefflicher Weg zur (40 Min.) Kreuzung mit dem Kehrberg-Fiddichower Wege. Hier entweder 1., bald bei Fh. Fiddichow aus demWalde und nach (35Min.) Mddichow \ oder geradeaus durch Wald zum (40 Min.) Obervorwerk an der Chaussee und auf ihr r. nach (20 Min.) Hst. Wilhelmsfelde (S. 56) 12 km Fiddichow {Langes Hot., 6 Z. mit 10 B. zu IVa Jf., M. IV 2 u. 1 M. ; Omnibus zur 4 km ö. gelegenen Hst. Wilhelmsfelde 4 mal, So. 3 mal für 50 Pf.) ist ein malerisch in Terrassen ansteigendes , im Innern recht unrüstiges Städtchen mit 2727 Einw.; 1725 :1788 gehörte der Ort den Schwedter Markgrafen. In der Umgegend zahlreiche Burg­wälle und Gräberfelder.

Am 1. Ufer (21 km) Gartz a. O. Schwarzer Adler ; Kaiserhof ; Post nach Tantow s. S. 38), altes Städtchen (4200 E.) im Randower Kreise, 1124 vom h. Otto, dem Apostel der Pommern, besucht, 146877 zur Mark und nach mehrfacher Verwüstung seit 1720 endgültig zu Preufsen gehörig. Von alten Befestigungen sind aufser erheblichen Teilen der Mauer erhalten das Stettiner Tor (n.) und die beiden zierlichen Türme *Blauer Hut (ö. an der Oder) und Pulver- oder Storchturm (w. vom Tore). Nahe dem Tore auch das Beilige-Geist-Hospital mit altertümlichem Turme. Die grofse, am Chor mit glasierten Ziegeln verzierte Stephans- h'rcke hat ein schönes Südportal und einen hübsch gegliederten Turm. Die Stadt besitzt ein Gymnasium. Im Hause Schulstr. 34 wohnte Schill vor dem Ausmarsche 1806 (Gedenktafel). 35 Min. n. das städtische Wäldchen *Schrey, am Abhang der Randower Hochfläche, mit zwei guten Restaurants (das neuere am Südende an der Oder, die ältere Försterei mitten im Walde); man geht dorthin am Ufer ent­lang oder vom (r.) Kirchhofe durch die Korn- und Tabakfelder, später r. den Fufsweg über die Höhe (*Aussicht auf die Stadt und das breite Tal nach Greifenhagen), im Walde r. den breiten Weg, nach etwa 5 Min. wieder r. den schönen Fufsweg, anfangs durch das Elsenbruch , zur Försterei. Von hier n. über Mescherin zur (1 St.) Oderbrüoke und ö. auf dem schattigen Querdamm nach (35 Min.) Greifenhagen.

Der Dampfer bietet einen schönen Überblick über die genannten Baulickeiten von Gartz, verläfst dann die eigentliche Oder und steuert. auf einem Arm derselben, der Reglitz , nach (31 km) Greifenhagen {Hot. Maafs ), saubere Kreisstadt für den gleichnamigen Kreis mit 6911 Einw., Haltestelle der Küstrin-Settiner Bahn (S. 56).