8. Von Eberswalde nach Frankfurt.
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Bahnhof; seit 1904 hat es bei der Kirche ein Bronzestandbild Friedrichs d. Gr. von Wefing (am Sockel als Relief das neugewonnene Oderbruch).
Vom Dorfe geht eine Chaussee (7 km; Omnibus 2 mal, vom Dorfe 50 Pf., vom Bahnhof 75 Pf.) sw. über Grube und Neu-Friedland nach Alt-Friedland (Lichtenbergs Gasth., am schattigen Platze; 442 E.) t freundlichem Dorf zwischen Klostersee (w*) und Kietzer See (ö.; viele Aale). Die einst den Herren v. Röbel, dann den Markgrafen von Schwedt gehörige Besitzung bekam v. Lestwitz (s. S. 50), ,der Sieger von Torgau*, von Friedrich d. Gr. als Geschenk; jetzt v. Oppenscnes Gut. Von dem alten Zisterzienser-Nonnenkloster, das bereits vor 1271 bestand und 1540 aufgehoben wurde, hat sich in den Wirtschaftsgebäuden besonders aas Refektorium (r. von der Kirche) erhalten, dessen Sterngewölbe drei Säulen tragen (gegenwärtig leider in Vorratskammern geteilt). In der Umgegend wird Tabak gebaut. — Von Alt-Fr. nach Buckow s. S. 71; nach Neu-Hardenberg S. 74.
Bunter (43 km) Sinzing betritt die Bahn den Kreis Lebus. — 48 km Letschin (Erfr.); das Dorf (Hot. Post; Deutsches Haus-, Omnibus 4 mal; 3243 E.), 2 km ö. gelegen, hat seit 1905 ein Denkmal Friedrichs d. Gr. von Glümer. Bei (57 km) Werbig (Erfr.; S. 75) überschreitet die Bahn die Ostbahn. Dann schneidet sie in den Rand der Lebuser Hochfläche ein.
60 km Seelow (Erfr.). Die 1 li St. vom Bahnhof (Omnibus 4mal) entfernte, stille, einst dem Lebuser Stifte gehörige Ackerbürgerstadt ( Norddeutsches Haus ; Schwarzer Adler ; 2863 E.) hat das Landratsamt für den Kreis Lebus und eine landwirtschaftliche Winterschule; in der Kirche , die an Stelle einer im Kerne mittelalterlichen kleineren Anlage 1832 errichtet wurde, Grabmäler des Pastors Friligehausen und seiner Angehörigen aus der 1. Hälfte des 18. Jahrh. Nach Gusow s. S. 75. — 5 Min. sttdl. vom Bahnhof, von der Anhöhe diesseit des Bahnüberganges, vorzüglicher *Blick in die gesegneten Fluren des oberen Oderbruches. Unterhalb das Schützenhaus ; weiter sttdl. (man frage sich durch die Gärten durch) am Höhenrande Rest. Schweizerhaus und (20 Min.) Rest. Weinberg ; hinter diesem vom Wilden Berge gute Aussicht.
Von Bhf. Seelow über Friedersdorf nach Komturei Bietzen (2 8 /. St.). Am Best. Weinberg, das r. bleibt, vorbei zum Alten Vorwerk, dann r. gute Allee nach (I 1 /. St.) Friedersdorf, 1652 erworben vom General Ernst v. Görtzke , einem im 30 jährigen Kriege und unter dem Gr. Kurfürsten besonders im Winterfeldzuge 1679 bewährten Kriegsmanne, seit seinem Tode (1682) im Besitz derer v. d. Marwitz. Das von einem Park umgebene malerische Herrenhaus , 1828 von Schinkel durchgreifend erneuert, birgt u. a. ein lebensgrofses Ölbild des Görtzke und einen grofsen Teil der Bücherei des Majors Quintus Icilius, des Freundes Friedrichs d. Gr.; vor der Nordfront sieben kleine Kanonen, die Görtzke den Schweden in der Schlacht bei p’ehrbellin abnahm. Das freundl. *Innere der Kirche (Schlüssel in der Schule gegenüber) zeigt reiches, durchweg braun überstriehenes, z. T. vergoldetes Schnitzwerk am Altar (neues Bild ,Christus mit der Dornenkrone 1 von Pfannschmidt, das alte dahinter), an der
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