9. Von Berlin nach Königsberg i. N. 55
Baltischen Endmoräne. Die Feldsteinmauer mit Resten der Türme ist fast rings nm die Stadt ziemlich hoch erhalten. Die umfangreiche, kreuzförmige Granitquader- kirche mit Durchfahrt unter dem Turm stammt aus dem 13. Jahrh. Im SW. eine grofse Erziehungsanstalt für arme Kinder, begründet von dem Juristen Dr. Koch ,'Geburtsstätte nahe dem Hot. Zingelmann, durch eine Tafel bezeichnet); vor der Anstalt seit 1903 dessen Bronzebüste (am Sockel Knabe und Mädchen) von Wefing. Im 0. junge Anlagen und Spazierwege am See; in ihnen, nahe dem Schützenhause, der sogen. Etzelstein, vermutlich ein Opferstein der Germanen. 'U südl., am Südende des Sees, der Teufelstein , fast ganz versunken und mit Moos umwachsen. — Östl. von der Stadt gelangt man in DU St. über Guhden nach Hst,. Vietnitz (S. 79).
95 km Jädickendorf (Erfr.); Zweigbahn nach Schön- fliefs (Pyritz, S. 79). Weiter auf der Küstrin-Stettiner Linie (S. 79) nach
102 km Königsberg i. N. ( Viktoriahot ., etwas n. von der Kirche; Deutsches Haus, am Markt; Krumnaus Hot., am Schwedter Tor; Evang. Vereinshaus, beim Kreishause, geloht; Erfr. im Bahnhof; Kraftwagen nach Schwedt s. S. 44), Kreisstadt mit 6138 Einw. an der Böhrlke, ausgezeichnet durch eine Reihe vorzüglicher mittelalterlicher Bauwerke. Die Backsteinmauer ist allerdings fast nirgends in ursprünglicher Höhe, von den zahlreichen Türmen vollständig nur der Pulverturm nahe dem Vierraden-Tore erhalten. Aufsen gröfstenteils schattige Promenade (35 Min.); von ihrem südl. Teile gute Ansicht der Stadt.
Vom Bahnhof, der ö. vor der Stadt liegt, gelangt man durch eine Lindenallee an der Eisenbahnbetriebsinspektion, der Georgskapelle (1.) und dem Schützenhause (r.) vorbei zum Kreishause, vor dem das Kriegerdenkmal (Obelisk mit sterbendem Krieger und Siegesengel) steht. Dann folgt sogleich das Bernickower Tor, unten viereckig mit "Nischen und Zinnen, oben achteckig mit Pyramidenspitze, benannt nach dem unmittelbar ö. von der Bahn gelegenen Dorfe Bernickow. Jenseits die Post.
Weiterhin erhebt sich die got. ^Marienkirche, drei- schiffige Hallenkirche aus Backsteinen, 1407 vollendet, aufsen wirksam mit glasierten Ziegeln geschmückt und von reichem Pries umzogen, mit einem 1857—58 von Söller und Stüler an Stelle des alten erbauten Turme (97 m). An der Kordseite ein Portal mit kleiner Madonna aus Sandstein. Das 1882—83 völlig wieder-