10. Strausberg und der Blumenthal. 59
vgl. S. 60) und am kleinen Kesselsee vorbei, zuletzt wieder neben Wald zur (t /2 St.) Chaussee Werneuchen—Gielsdorf. Diese 8 Min. r., dann 1. (,Heidekrug 1 ) durch hohen Wald, weiter Lindenallee, die Vorw. Eichenbrandt r. läfst, zuletzt wieder durch Wald nach (50 Min.) Heidekrug (S. 62; zurück: , Wesendahl 1 ). — Oder: von der gen. Chaussee sogleich nach N. auf der Westseite der Niederung weiter. Nach 85 Min., kurz hinter einer starken Eiche (1.) und bei St. 1. 2 geradeaus durch Nadelwald, gegen Ende scharf 1. um zur sandigen Alten Berliner Strafse bei St. 7. 8 (Vs St.). 20 Min. r. der Heidekrug.
Strausberg. — Gasth.: *Schützenhaus, mit schattigem Garten am See; Städtefeld, am Markt; *Proske , Grofse Str.; Memmert , gegenüber der Post, mit Garten. Einfacher: Goldner Stern u. Sonne , am Markt; Börse , n. vom Markt. — Logierhäuser: Seebad u. Waldbaus (S. 60). — Konditorei: Kunze , bei der Post. — Badeanstalten: n. am Ostufer des Sees (städt. Bad); beim Schützenhaus; Seebad. — Wagen bei Heller, Lindenplatz 8. — Bei der Fähre eine Wegtafel für die durch Farben bezeichneten Wege der Stadtforst.
Strausberg , Stadt mit 8332 Einw., liegt sehr anmutig am Straussee (135 ha; 3,8 km 1.; 66 m ü. NN.) im Kreise Ober-Barnim. In dem frühzeitig bedeutenden Orte stiftete Markgraf Otto III. 1254 ein Dominikanerkloster, in dessen prächtig ausgestatteter Kirche er 1267 begraben wurde, das jedoch nach der Säkularisation 1540 allmählich verfiel. 1402 wurde St. von den Herzögen von Pommern, 1432 von den Hussiten verwüstet. Im 30 jährigen Kriege (1627 und 1628 war Wallenstein hier zwei Tage) kam St. so herunter, dafs 1642 nur 27 Bürger vorhanden waren und es noch 1670 als „der elendeste Ort der Mark“ befunden wurde. Am 29 Mai 1766 übernachtete Friedrich d. Gr. hier (Grofse Str. 64). Gegenwärtig geniefst der Ort einen gewissen Huf in der Schuhmacherei, Weberei und Federbesatzindustrie.
Im S. der Stadt, zwischen Bahnhof und Post, der Lustgarten mit der in Bäumen versteckten Creorgskapelle. Nahebei, am Anfang der alten Stadt, der Pulverturm (einst Torturm) mit geschlossener Durchfahrt, ein Best der ehemaligen Befestigung, von der sich aufserdem die Feldsteinmauer auf der Ostseite (Promenade), z. T. auch auf der Westseite erhalten hat. Die Grofse Strafse geht nach N. zum Markte (10 Min. vom Bahnhof). Vor ihm 1. abseits die ganz aus Feldsteinen hergestellte Marienkirche, dreischiffige got. Basilika mit langem, einschiffigem Chor; in diesem Malereien von 1524: Christus als Weltrichter, Auferstehung und Heilige nebst Wappen der Stadt (Straufs mit Schild im Schnabel; hinter dem Schnitzaltar r. der Grabstein des Historikers Andreas Angelus (f 1598 hier). Nw. vom Markt an der Stelle des Klosters die Landarmen- und Korrektionsanstalt. Nördl. vor der Stadt das stattliche Gebäude der Provinzial-Schul- und Erziehungsanstalt (für 5—600 Waisen); noch weiter, an der Chaussee nach Prötzel, das Kreiskrankenhaus.