Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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10. Strausberg und der Blumenthal.

Y on den Promenaden rings um den Straussee ist am schönsten die an der südl. Hälfte des Ostufers nach dem Marienberge (S. 57). Zum bewaldeten Westufer setzt man gegenüber der Post für je 5 Pf. auf der städt. Dampf­oder Drahtseilfähre (alle 1 k St., So. öfter) oder etwas westl. vom Markte, Kietz 3, mit Kahn über. Jenseits bei der Pähre eine Badeanstalt; n. davon Rest. Seebad (vom Platz am See ausgezeichneter Blick auf die Stadt), mit Aussichtsturm (10 Pf.), ferner die Wartehalle (gleich­falls hübscher Blick) für die Überfahrt vom Kietz (hier rufen!). Einige Min. nw. von dieser, mitten im Walde, das Waldhaus. Südl. von der Pähre Promenade nach dem Marienberge; desgl. n. von der Wartehalle bis zum Nordende des Sees (35 Min).

Vom Westufer nach Spitzmühle s. S. 58. 3 Min. n. vom Wald­hause 1. guter Waldweg (weifse Zeichen) nach der Gielsdorfer Mühle (1 St.; S. 58).

Von Strausberg nach Prötzel, 10 km Chaussee, erst im letzten Drittel durch Wald. Besser geht man, wie S. 61 angegeben, zum Südende des Iklandsees , dann r. durch Wilkendorf , weiter bald in den Wald und bei St. 43,8 an die Chaussee, 35 Min. vor Prötzel (im ganzen 2 l /4 St.). Prötzel s. S. 63.

Nördl. von Strausberg dehnt sich bis Leuenberg ein zum grofsen Teil aus Laubwald bestehendes, herrliches Waldgebiet aus. Von S. nach N. durchschneiden es zwei von Höhen eingefafste; parallele Seenketten, beide in Rinnen liegend, die in der Abschmelzperiode des In­landeises entstanden sind (vgl. Teil II. Einleitung); im O. als Fortsetzung des Straussees der Ihland- und Lattsee sowie die Piche, im W. als Fortsetzung des Bötz- und Fängersees (S. 58) jenseit des Gramengrundes der Garnen-, Mittel- und Lange See. Von W. nach O. wird es von der Werneuchen-Prötzeler Chaussee durch­zogen und so in eine nördl. und eine südl. Hälfte geteilt. Das ganze Gebiet pflegt man den *Blnmenthal zu nennen. Im eigentlichen Sinne jedoch versteht man darunter nur den unmittelbar nördl. und südl. von der genannten Chaussee gelegenen Teil, d. h. die Prötzeler Forst. Andere Teüe gehören nach Wilkendorf (Ihlandsee und Lattsee bis zum Grenzgrund), Leuenberg (Mittelsee, Langer See, Gegend bei Ph. Leuenberg) oder sind königlich (Westseite des Gamensees).

Der Besuch dieser Waldungen hat noch immer seine Schwierig­keiten. Nachtquartier findet man nur in den Randdörfern Gielsdorf, Tiefensee, Leuenberg und Prötzel. Auf warmes Essen darf man nur in Tiefensee immer, in den andern Orten wohl nur So. rechnen. In dieser Hinsicht wie auch wegen der häufigeren Gelegenheit zur Rückfahrt empfiehlt sich Strausberg als Endpunkt der Tour am meisten. Als Erfrischungsstationen mitten im Walde kommt nur