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11. Buckow.
der Kämmereiforst (2446 ha) gegenwärtig noch so wohlhabend, dafs Gemeindesteuern nicht erhoben werden. Im NW. der hohe, viereckige, mit Satteldach versehene Berliner Torturm, mit vollständig erhaltenem Raum für den Wächter; eine Tafel erinnert hier an die um 1232 durch das Zisterzienserkloster Leubus (S. 66) erfolgte Gründung des Ortes, der zuerst Luhes hiefs, sowie an die Zerstörung durch die Hussiten im J. 1432. Die alte Feldsteinmauer, deren Bau 1319 begonnen wurde, ist mit den rechteckigen, nur wenig vortretenden Weichhäusern noch fast ringsum erhalten (2—3 m h., 1—P/a m dick, im ganzen etwa 1,8 km L). Auf dem Markte das Kriegerdenkmal, Kolossalbüste Wilhelms I. aus Bronze auf hohem Granitsockel mit dem Brusthilde Kaiser Friedrichs. Im Rathause ein Museum des Vereins für Heimatskunde mit manchen interessanten Stücken (u. a. einer 1865 auf dem Bahnhofsgelände gefundenen Lanzenspitze mit Runenschrift, zahlreichen röm. und mittelalterlichen Münzen sowie Gegenständen aus verschiedenen Kirchen), nach Anfrage zugänglich. Im östl. schmaleren Teile der Stadt, der vielleicht zuerst besiedelt wurde, auf einer Anhöhe die Marienkirche , in Ziegeln erweiterter, zweischiffiger Granitquaderbau mit einschiffigem Chor und 1826—29 von Schinkel neu errichtetem Turm; ah der Aufsenwand zahlreiche Rillen und Näpfchen; im Innern zwei Flügelbilder des ehern, gotischen Hochaltars (Geburt Christi und Anbetung der Könige), Grabstein mit gut erhaltenem Relielbild des ersten bekannten Protestant. Predigers der Stadt, Bethinus (f 1605), dgl. des Assessors Jäger und Frau (f 1696 u. 1693). Neben der Kirche eine Bromebüste Bismarcks, von Janensch. Am Ostende der Stadt der runde, mit Kegelspitze (Storchnest) versehene Frankfurter Torturm-, daran Keule und Inschrift ähnlich wie in Jüterbog (s. Teil II). Im NO. aulserhalb der Stadtmauer ein Obelisk aus Granit zur Erinnerung an den ersten Feldgottesdienst, den Kaiser Wilhelm II. während des Manövers 1888 hier abhielt. — Östl., vor dem Frankfurter Tor, das besuchte Gartenlokal Gesellschaftsbaus-, l U St. westl. an der Berliner Chaussee das Schützenhaus (im Saale interessante Schützenscheiben), an das sich weiter neben der Chaussee Anlagen an- schliefsen.
7,3 km sö. an der Frankfurter Chaussee Heinersdorf, auf dessen Feldmark Kaiser Karl IV. 1348 den falschen Waldemar anerkannte; an der Aufsenwand der im 18. Jahrh. fast ganz umgestalteten Ordenskirche (vgl. S. 52) die barocken Grabsteine des Amtmanns Tile und Frau (f 1719 u. 1727).