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12. Küstrin.
das Herz Hardenbergs, vor dem Altar die Grabstätte Prittwitz’, (t 1793). I>as einfache Schlo/s, im Besitze des Grafen v. Hardenberg, liefs Prittwitz bauen und Hardenberg um 1820 durch Schinkel um einen Stock erhöhen; in der reichen Kunstsammlung u. a. eine Büste Hardenbergs von Bauch. Im Park (zugänglich nach Anfrage beim Schlofsgärtner) setzte Prittwitz 1792 Friedr. d. Gr. ein Denkmal, das erste, das diesem errichtet wurde: Mars und Minerva an einem Säulenstumpf mit Medaillonbild Friedrichs, nach Meils Entwurf von Martini. In der benachbarten Waldung viele Wildschweine. — Sö. aus dem Park nach Alt-Rosenthal und Gusow s. S. 75; — nw. (bei Woickes Gasth.) ,Privatweg 1 nach der Lappnower Mühle und Buckow s. S. 71; — n. Chaussee, anfangs durch Wald, bei der Dammühle über den Stobber, nach Alt-Friedland (5 km; S. 51).
Südl. Chaussee (4 km), zuletzt schattig, nach Jahnsfelde, an der Chaussee von Müncheberg nach Seelow, anmutig im Grünen liegendes Dorf (Gasth. zu den drei Regenbogen), ehemals dem Kloster in Trebnitz (S. 73) gehörig, seit 1449 Sitz der Herren i'. Pfuel (Inschrift am Herrenhause). Im Parke die von Efeu überzogene Feldsteinkirche; in dem malerischen Schlosse eine reiche Sammlung von Kunstgegenständen (u. a. ein Bild Friedrichs d. Gr. als Kronprinz, von Knobelsdorf), auch ein Saal mit vielen Ahnenbildern. — Weiter nö. nach Neu-Hardenberg und Gusow (je 3 St.). Von der Küstriner Chaussee bei St. 7.1 (20 Min. ö.) 1. hübscher Pfad, anfangs undeutlich, an der Ostseite eines erlenumsäumten Fliofses, zuletzt am Haussee nach dem (25 Min.) freundlichen Dörfchen Worin , das am Anfang des 13. Jahrh. vom Augustinerkloster Naumburg a. B. gegründet wurde. An der aus dem 15. Jahrh. stammenden Feldsteinkirche (r.) vorbei den Altrosenthaler Weg, der nach 25 Min. an den Wermelinsee kommt. Hier 1. ab Fufsweg (bald durch ein Tor gesperrt, doch pflegt man 1. eine Lücke des Drahtzaunes zu benutzen), durch dichten Wald nach (20 Min.) Alt-Rosenthal. Aus dem Dorfe r. den Platkower Weg an einem alten Kirchlein vorbei über die (8 Min.) Bahn bei Bude 44; jenseits r. die Kastanienallee. Nach 5 Min. 1. ab die Schlofsallee, die durch mäfsigen Wald geht, doch einen
g rünen, z. T. schattigen Weg bietet, zuletzt durch den Park zur Kirche von Neu-Hardenberg (l»/4 St.; s. oben). — Der Platkower Weg führt jenseit der Bahn in V“» St. zur Schenke ,Zum Waldwirt', gewöhnlich Kurzer Arm genannt. Hier r. den Seelower Weg über das Fließ zur (6 Min.) Vogelsangmühle. Weiter entweder gegenüber den ^erbotenen 4 Weg, der an der NW.-Ecke des Gusower Parkes^endet; oder erst nach 1 Min.l. (Wegw.) durch mäfsigen Wald, .jenseits durch eine Eichenallee zur Südseite des Parkes und durch ihn zur ( 3 /4 St.) Kirche von Gusow. Oder den Seelower Weg weiter; nach 10 Min. 1. (,Werbig‘) durch Kiefernwald, dann durch eine schöne Eichenallee bis zu einer (25 Min.) Pappelallee, diese r. und alsbald 1. ab zum (8 Min.) Bhf. Gusow.
Die Bahn senkt sich schnell ins Oderbruch.
68 km Gusow ( *Pflu(/s Gasth., z. Ü., hei der Kirche, 25 Min. yom Bahnhof; Erfr. im Bahnhof), freundliches Dorf mit 1899 Einw. Das Gut erwarb Feldmarschall Georg Freiherr v. Derfflinaer (geb. 1606 zu Neuhofen in Österreich, gest. 1695) im J. 1661 „mit seinem durch die Waffen erworbenen Gelde“. Durch Erbschaft ging es von dessen Sohn(f 1724) über an die Familie v. d. Marwitz (S. 51), dann an die Grafen v. Podewils, 1804 an die Grafen v. Schönburg. Das Schlofs, ein kastellartiger Bau in englischer Gotik aus der 2. Hälfte des 19. Jahrh., wird von einem zugänglichen, grofsen Parke umgeben;