Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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82 13. Yon Ktistrin nach Berlineren (Arnswalde).

20 Min. w. Zorndorf (Gasth. Nonnenprediger und Dietze, beide z. Ü.; 1045 E.), Templerhof mit hübscher Kirche; vgl. S. 78. Nw. vom Dorfe, zu beiden Seiten der Chaussee nach Quartschen, dehnt sich das Schlacht­feld aus: r. (35 Min. vom Dorfe), am Ende einer Ahorn­allee, der niedrige Friedrichshügel (auf ihm ein einfacher Stein mit der irrtümlichen Inschrift:Hier stand

Friedrich d. Gr. am 25. August 1758), dahinter der Galgengrund; 1., der Chaussee parallel, der Zaberngrund.

Nachdem Friedrich d. Gr. am 28. Aug. die vereinigten schlesischen und Dohnaschen Trappen (36000 Hann, davon VaReiterei und etwa 190, z. T. schwerere Geschütze) 4 Meilen n. bei Güstebiese (S. 54) über die Oder geführt und sich in der Nacht zum 25. Aug. am nördl. Mietzelufer ö. von Quartschen gelagert hatte, erschien er gegen 9 U. morg. bei Zorndorf im Rücken der am südl, Ufer vor Quartschen stehenden, von Fernow und Browne befehligten Russen (42000 Mann, aber mit weniger Reiterei und 250 leichteren Geschützen), die nun nach S. Front machten. In schiefer Schlachtordnung richtete der König unter Zurückhaltung des rechten Flügels mit dem linken längs des Zabern- grundes den Hauptstofs auf die rechte Seite der feindlichen Auf­stellung unter Fernow. Da jedoch die zum Angriff vorgehenden Bataillone nicht hinter-, sondern nebeneinander eintraten, so mufsten sie bald vor den verfolgenden Russen nach Zorndorf zurückweichen. Jetzt schwenkten Seydützsche und andere Schwadronen, die westl. im Zaberngrunde langsam gefolgt waren, nach O. über den Gmnd und hieben in blutigem Kampfe alles zusammen. Gegen 1 U. war der rechte Flügel der Russen auseinandergesprengt. Als nachmittags der Angriff auf ihren linken Flügel (unter Browne) erfolgte, ergriffen zunächst die Dohnaschen Truppen wiederholt die Flucht. Wiederum jedoch verhütete ein dreimaliges Eingreifen der Reiterei, zuletzt unter Seydlitz, eine völlige Niederlage der Preufsen. Nach ein- stündigem, mörderischem Gewühl wurde der Feind auch hier zurück­geworfen, aber bis in die Nacht tobte der Kampf um.den Galgen­grund, wo die russische Kriegskasse erbeutet wurde. Eine unmittel­bare Entscheidung war nicht erreicht; der Rest der russischen Macht stand am folgenden Morgen wieder schlagfertig im W. bei Zorndorf, wurde jedoch nach geringen Feindseligkeiten in der nächsten Nacht von Fernow nach O. abgeführt. Der Verlust der Preufsen betrug 11400 Mann, der der Russen gegen 18000.

Von Zorndorf nach Bhf. Neumühl-Kutzdorf (2V4 St.). 4,5 km Chaussee nach dem im Tal der Mietzel hübsch gelegenen Dorfe Quartschen , 1232 vom Polenherzog Wladislaw den Templern ge­schenkt, dann Johanniterkomturei, seit 1540 landesherrliche Domäne; auf dem Hofe die ehern. Ordenskirche, ein trefflicher Backsteinbau aus dem 14. Jahrh., mit alten, 1897 wiederhergestellten Wand­malereien im Innern. Von hier direkt zum Bahnhof 5,5 km Pflaster­weg; oder (aussichtreicher): vor der Schenke 1., z. T. Steig, am 1. Mietzelufer nach dem (25 Min.) Johanniterdorf Kutzdorf und dem (25 Min.) Kutzdorf er Eisenhammer ; weiter s. S. 78.

12 km Zieher (Whs. am Bahnhof), mit Oberförsterei.

Nach Kerstenbrügge (fast 2 St.). Am besten zunächst n. vom Bahnhof über die Bahn und bald 1. zum (20 Min.) Anfang des Waldes. Nach 6 Min., jenseit einer Wegteilung, 1. ab im Gestell über mehrere Wege in 25 Min. an den vom Dorfe kommenden Pflaster­weg. Ihn r., bald durch eine grofse Abholzung, und kurz vor einer Brücke, die über die in breitem Tale fliefsende Mietzel führt, auf einen (20 Min.) andern Pflasterweg. Diesen weiter; nach 10 Min. 1. ab und nun angenehm im Walde stets oberhalb des Flusses, nie jedoch