14. Von Kttstrin nach Driesen.
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zum Markt (20 Min.). Schon vorher führt 1. der Schiefsgraben an der Rückseite der Post vorbei (Eingang Wollstr.) zu einem malerischen Rest der alten Stadtmauer. Auf dem Markte die stattliche Pfarrkirche St. Marien, got. dreischiffige Hallenkirche aus dem 15. Jahrh. mit gewaltigem Westturm (über dem Westportal im Innern ein Hirschgeweih von 1599; got. Flügelaltar; Altargemälde von K. Begas). Dahinter als Brunnenfigur eine bronzene *Wasserirägerin von v. Üchtritz, 1896 vom Kommerzienrat Paucksch gestiftet. Weiter in der Richtstrafse, Nr. 8, eine Kunst- und kunstgewerbliche Ausstellung (tägl. geöffnet), dann das unansehnliche Rathaus und das Landgericht.
Es folgt der Paradeplatz mit dem Kriegerdenkmal, einer grofsen Germania aus Bronze. Südl. davon, dicht an der Bahn, das kgl. Gymnasium mit Realschule; ö. (Theater- strafse) die Landarmen- und Korrektionsanstalt und, in der Zantocher Vorstadt, die kath. Kirche sowie das Krankenhaus. Nördl. vom Paradeplatz, in der Friedeberger Strafse, die Konkordienkirche ; dabei eine Bronzebüste Schleiermachers, der 1794—96 hier wirkte. Zu beiden Seiten derselben Strafse erheben sich die Schanzen , die an die ehern. Befestigung erinnern: eine r. oberhalb des Landratsamtes, zwei andere 1. Zu den letzteren steigt man auf Promenadenwegen dem Landratsamte gegenüber oder am Ende der Friedeberger Strafse hinauf; schöner Ausblick von beiden Schanzen, namentlich von der nördlichen beim Wasserturm. Das Gelände zwischen ihnen bedeckt der hübsche Quilitzpark, durch den man zur Bergstrafse hinabgehen kann; n. davon der Kosakenpark mit Aussichtspavillon und der neu angelegte Schönfliefspark.
Sehr gewachsen ist in den letzten Jahren die im Kladowtale liegende Neustadt. Hier die städt. Höhere Mädchenschule mit Lehrerinnenseminar; nahebei am Moltkeplatz, Ecke Röstel- und Moltkestrafse, in einem Schulhause das Städt. Museum (geöffnet am 1. Sonntag im Monat 11—1 U.). Am Nordende die Kaserne (Meydam- strafse). Westl. davon in dem hügeligen Gelände des Zanziner Wäldchens ausgedehnte Promenadenanlagen und das Schüteenhaus (zu Fufs vom Markt 35 Min.).
Vom Markte führt die Brückenstrafse südl. über eine hölzerne Notbrücke, erbaut nach dem Brande der alten Wartebrücke im J. 1905, nach der niedrigeren Brückenvorstadt, die durch Dämme und Wälle gegen Überschwemmungen geschützt ist; in ihr befinden sich die meisten der genannten Fabrikanlagen.