Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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16. Von Berlin naeli Frankfurt.

Eisenbahnstr.; Deutsches Haus , am Markt. Ke st.: * Bahnhof, mit Garten; * Knoblauch (Continentalbodega), Müncheberger Str., M. 1V4 n. 2 M.\ Lauft , Karlstr. 12, preiswertes Essen. Gartenlokale: * Gesellschaftshaus , Berliner Str.; *Stimming, Alter Schützenplatz; *Philharmome t Schützenstr.; Schützenhaus , Trebuser Chaussee. Konditorei: Donde , Eisenbahnstr., Ecke Gartenstr. Schwimm­bad: bei den kgl. Mühlen. Post (Eisenbahnstr. 49): nach Beeshow (S. 1?8), 28 km, lmal in 3Va St. für 2 M. Droschke: in die Stadt 50 Pf., 24 Pers. 1 M .; nach Rauen ]4 Pers. 3 M .; sonstigeWagen bei Mahlet\ am Töpfergraben, und Hase , Gartenstr. Omnibus: vom Bahnhof nach Ketschendorf (S. 109), 9mal für 10 Pf. Auto­mobil: nach Waldhaus und Pieskow s. S. 109.

Eine Bahn soll gebaut werden zum Nordende des Scharmützflsees und weiter nach Beeshow. Oderbruchbahn s. S. 50.

Fürstenwalde (22137 E.), Stadt an der Spree im Kreise Lebus, 1272 zuerst erwähnt, spielt eine Rolle in der brandenburg. Geschichte durch den 1373 hier abge­schlossenen Vertrag, in dem Markgraf Otto d. Faule die Mark gegen eine beträchtliche Geldsumme an Kaiser Karl IV. abtrat, sowie seit 1385 als Residenz der Lebuser Bischöfe (S. 123), deren bedeutendster Dietrich v. Bülow (14901523), der gelehrte Berater Joachims I. und erste Kanzler der Frankfurter Universität (S. 118), 1518 Beeskow und Storkow für das Bistum erwarb. Nach dem Tode des letzten kath. Bischofs Johann VIII. (1554) mufste der zehnjährige Enkel Joachims II., der spätere Kurfürst Joachim Friedrich, gewählt werden, mit dessen Thron­besteigung (1598) das Bistum zu bestehen aufhörte. Ein durch Nickel v. Minckwitz auf Sonnewalde 1528 gegen die Stadt ausgeführter Handstreich führte zu langer Fehde zwischen ihm und Joachim I. Dreimal (1613, 1625 u. 1656) war F. wegen der Pest Sitz der Universität Frankfurt. 1631 weilten Tilly und Gustav Adolf hier. Die Stadt besitzt eine grofse Forst (5400 ha) und hat als Garnison das Ulanenreg. Nr. 3 (Kaiser Alexander II. von Rufsland).

Nördl. vom Bahnhof die grofsen Fabrikanlagen für elektrische Glühlampen, Gasapparate, Torpedoluftkessel usw. von Jul. Pintsch A.-G., von der Zentralfabrik fabrik (Berlin, Andreasstr. 72/73) 1872 hier begründet, mit prächtigem Park (zugänglich von der Trebuser Chaussee nach Anfrage beim Pförtner). Südl. gelangt man 1. durch die Eisenbahnstrafse vorbei an einem vom Stadtrat Brasnick gestifteten Brunnen (Knabe mit Wassereimer), von v. Üchtritz, zum städt. Gymnasium und zum Kriegerdenkmal (Personifikation der Stadt mit drei Kriegern), von Hundrieser; oder ebendahin r. durch die Schützenstrafse (derPhilharmonie gegenüber, am Rande des Stadtparkes, ein Findlingsblock mit ttber- lebensgrofsem Brustbild Bismarcks) und durch die Promenadenstrafse, zuletzt vorbei an der luther. Kapelle