Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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17. Frankfurt a. O.

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Südl. von der Kirche, Regierungsstr. 28, wohnten die Gebrüder Humboldt 1787/88 als Studenten (Tafel). Dicht daneben beginnt die nach N. gehende Oderstrafse, neben der Richtstrafse die Hauptstrafse der inneren Stadt. In ihr sogleich, Nr. 26, das Geburtshaus Heinrichs v. Kleist (1777; Tafel); im Hofe der Elisabethschule, Nr. 28, das alte Bischofshaus (seit 1838), jetzt Hauptwache der Feuerwehr. Weiterhin, Ecke der Bischofstrafse, r. das Harttungsche Haus mit Erker von 1597. Oderstr. 34, bereits am Markt, wohnte Moltke 182229 als Leiter der Divisionsschule (Tafel).

Die Mitte des Marktes nimmt das stattliche * Rath aus (PI. 13) ein, 160710 von Paglione aus einem got. Bau, von dem sich namentlich die Gewölbe in den unteren Teilen erhalten haben, in Renaissanceformen umgestaltet. Der Südgiebel wurde 1905 von Stiehl in den alten Formen wiederhergestellt; an ihm das Stadtwappen (Hahn, Adler 1609); oben das Hansazeichen (schräg­stehende Stange, von einer anderen unterstützt, der früher fehlende Fisch jetzt wieder hinzugefügt). Auf dem Nord­giebel ein eigentümlich aufgesetzter Turm. Östl. vom Markte, Junkerstr. 11, das Junkerhaus (jetzt Hauptsteuer­amt), einst Wohnung der studierenden Prinzen; Nr. 8 das frühere Johanniterhaus.

Weiter in der Oderstrafse r. (Nr. 37) das Sterbehaus des Dichters Ewald v. Kleist (vgl. S. 115), mit Tafel; 1. (Nr. 21) der Trowitzschsche Verlag, in dem 1827 der erste Volkskalender erschien; r. (Nr. 14) die städt. Kücher- und Lesehalle (geöffnet tägl. 111 und 58, So. 101 IT.), mit Verkehrsabteilung und Ausleihebibliothek. Dann 1. (Nr. 15) das Lienauhaus, mit Barockfassade, enthaltend das reich­haltige Museum des naturwissenschaftlichen Vereins (Eintr. So. 111 U., unentgeltlich) sowie das Museum des Kunstvereins (Gemälde, Bronzen u. dgl.; Eintr. Okt. bis März 11 1 U., wochent. auch 57, Mi. 69 U., für Nichtmitglieder 25 Pf.); im Keller Weinstube von Trarbach mit Wildenbruchzimmer. Gleichfalls 1. (Nr. 13) das Geburtshaus des Dichters v. Gaudy (1800), mit Tafel. Oderstr. 6, Ecke der Breiten Strafse, wohnte 181825 der Geschichtschreiber Leopold v. Banke als Lehrer am Gymnasium (Tafel).

R. endet die Breite Strafse an der 189295 erbauten steinernen Oderbrttcke (260 m L, 14 m br.; 25 Min. vom Bahnhof). Kurz vor ihr 1. an einem der ersten Häuser Am Bollwerk wohnte v. Wildenbruch 187177 als Referendar und Assessor (Tafel). Von der Brücke selbst sieht man 1. Lebus, r. die Abhänge der Sternberger