Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
Seite
122
Einzelbild herunterladen

122

17. Frankfurt a. 0.

und ebenso der Mühlberg -war bald genommen. Um 2 U. sandte Friedrich einen Eilboten mit der ersten Siegesbotschaft nach Berlin. Nun galt es, den von den Feinden mit frischen Truppen besetzten Kuhgrund zu erobern.. Auch dies gelang. Der 1. Flügel der Küssen war vernichtet, und diese gaben die Hoffnung auf einen Sieg bereits auf. Da die preufsischen Truppen aufs äufserste erschöpft waren, rieten die Generale dem König, den Kampf abzubrechen. Friedrich befahl, ihn fortzusetzen. Die Erstürmung des Gr. Spitzberges, wo der Feind die Hauptmasse seiner Geschütze zusammengezogen hatte, mifsglückte jedoch; das preufs. Fufsvolk, durch Geschütze nicht genügend unterstützt, begann zu weichen. Auch SeydlÜz , der bisher mit der Reiterei beim Kl. Spitzberg gestanden hatte und nun den Befehl zum Vorrücken erhielt, vermochte nichts auszurichten und mufste verwundet das Kommando abgeben. Da rückte österreichische Reiterei durch den Laudonsgrund nach dieser Seite vor und warf die. überraschten Truppen Friedrichs über den Haufen, während gleichzeitig mehrere Bataillone derselben im Kuhgrunde völlig auf­gerieben wurden. Die Flucht wird allgemein, als Laudon auch von der Niederung her im O. die Preufsen überflügelt. Alle Versuche des Königs, mit dem Rest der Seinen dem Feind die Spitze zu bieten, sind umsonst; er setzt sich selbst der gröfsten Gefahr aus, eine Kugel prallt von seiner Tabaksdose ab. Gegen 7 CJ. abends entfernte Prittivitz (vgl. S. 73) den König mit Gewalt vom Kuhberge. Nach einem Verluste von über 18000 Mann und 172 Geschützen zogen sich die Reste des preufs. Heeres nach Göritz (S. 79) zurück. Friedrich verbrachte die Nacht in Ötscher in einer Bauernhütte; am 13. Aug. ging er über die Oder zurück nach Reitwein. Auf dem Kuhberge seit 1909 ein Denkmal, Pyramide aus märk. Findlingen mit Inschrift und Bronzerelief, das die Errettung durch Prittwitz darstellt.

Vom Kleistturm nach Kunersdorf (50 Min.). Auf dem Promenadenwege am Waldrande zur Drossener Chaussee und 'auf ihr weiter. oder von Hängebusch (S. 121) auf dem Trettiner Wege bis zum (35 Min.) Kuhgrunde und dann diesen r. hinauf. Fh. Kuners­dorf s. S. 125.

Der Trettiner Weg geht jenseit des (35 Min.) Kuhgrundes unter dem Mühlberg vorbei zur (>A St.) Grofsen Mühle , wo Soltikow seinen Sieg vier Tage lang feierte, dann über die Trettiner Höhen (55 m) nach (35 Min.) Trettin , wohin von der Dammvorstadt auch eine direkte Chaussee führt. 10 Min. n. Fh. FÄchhorsi (Erfr.), nahebei die Bastei mit hübschem Ausblick und die schöne Eichheide. 3 Min. vor der Gr. Mühle r. (.) Fahrweg nach der (12 Min.) Bäckermühle , deren Gehöft man durchschreitet; dann wieder r. in der Nähe des Hühner- fliefses (1.; nur anfangs halte man sich an den Waldrand) bald Fahr-, bald Fufsweg durch schönen gemischten Wald an der Retschmühle vorbei zur (35 Min.) Drossener Chaussee bei St. 6,8, etwas vor Kol. Neu-Bischofsee (S. 124).

Von Frankfurt nach Küstrin. 32 km Eisen­bahn bis Küstrin-Neustadt (Fahrpreise: 1,60 u. 1,05 M .; Sonntagskarten nach Lebus 85 u. 50 Pf., nach Reit wein 1,50 u. 0,95 M.). Die Bahn trennt sich bei den Kasernen von der nach Eberswalde (S. 48) und geht auf der Lebuser Hochfläche direkt nach N. Bei (4 km) Grube Vater­land schliefst sich die 4 km lange Lokalgüterbahn (S. 119) an; 1. nach Boofsen zu ein Braunkohlenrevier. Nach Ausführung der Bahnhofsumbauten soll die Küstriner Linie erst jenseit Boofsen von der Ebers- walder abzweigen.