Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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19. Von Frankfurt nach Guben.

1. Reste der alten Befestigung, r. nahebei die stattliche Kirche, 1900 in got. Stil nach Plänen Möckels erbaut. Auf dem Markte das Rathaus von 1541 mit schlankem Turm; an der Nords eite einige Laubenhäuser aus dem 17. Jahrh., die jedoch allmählich durch Neubauten ersetzt werden, östl. vom Markte (Landhausstr.) das leath. Krankenhaus, das ehern. Schlofs (bemerkenswert der Auf­gang; an der Ost- u. Südseite ein Kreuz von steinernen Kugeln), der kleine Stadtpark sowie dasR( alprogymnasium. . vom Markte nahebei die kath. Michaeliskirche aus dem 15. Jahrh., dreischiffige, später um zwei Schiffe erweiterte Hallenkirche mit Umgang; der Erneuerung von 185058 gehört die jetzige Form der Westfront an; in dem mit reichem Netzgewölbe bedeckten Innern 1. über dem Seitenaltar eine Himmelfahrt Mariä aus der Rubensschen Schule, hinten 1. der gut erhaltene alte Flügelaltar von 1556. 10 Min. n. vom Markte das Schützenhaus mit schattigem Garten, wo sich die Strafsen nach Wilkau (S. 133), nach Liebenau (S. 133) und Paradies trennen.

Östl. führt die Brätzer Chaussee, über die eine 5,5 km lange Seilbahn (von den Rietschützer Gruben nach der Brikettfabrik am Bahnhof) hinweggeht, südl. vom Schlofssee und Merzctorfer See nach dem Ausflugslokal Johamiixthal (1 St.), das man näher von der Hst. Koppen erreicht; in der Nähe Reste eines Burgwails.

Eine Eisenbahn ist geplant von Schw. nach Züllichan (S. 145).

19. Ton Frankfurt nach Guben.

48 km Eisenbahn (1846 eröffnet) in 8 /41V4 St. für 2,50. 1,55 (Schnell­zug 3,0. 1,80) M. Sonntagskarten nach Buschmühh 30 u. 20 Pf., nach Finheriherä 95 u. 65 Pf. (vgl. S. 151). Von Berlin (Friedrichstrafse) nach Guben: 6,60. 4,20. (7,60. 4,70) M. Vgl. die Karte S. 156.

Die Bahn fährt auf dem hohen Rande des Lebuser Plateaus entlang und trennt sich hinter der Cottbuser Bahn von der Posener. L. die Oderwiesen und der Eich­wald, r. Tzschetzschnow. Bald hinter (4 km) Buschmühle (S. 120) über dieSteile Wand, deren umfangreicher Burg­wall, gewöhnlich Schwedenschanze genannt, grofsenteils zerstört ist. L. unterhalb beginnt der Friedrich-Wilhelms- Kanal, der zuerst durch den mit zahlreichen Flöfsen be­deckten Brieskower See (4,6 m t.), dann an Dorf Brieskow (1353 E.) vorbeigeht. 10 km Finkenherd (Gasth. am Bahnhof). Nach der Buschmühle s. S. 120; nach Müll­rose S. 151).

Der Friedrich-Wilhelms- oder Müllroser Kanal wurde nach Vor­arbeiten unter Kaiser Ferdinand 1. und Kurfürst Joachim II. auf Veranlassung des Gr. Kurfürsten 166268 durch Philipp de Chieze angelegt. Er diente zur Verbindung der Oder mit der Spree bei