24. Von Berlin nach Lübben.
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Draknsdorf , Haltestelle der Dresdener Bahn (1,4 km; s. Teil II). Besser wendet man sich schon 12 Min. hinter Jetzsch bei St. 3,3 1. ab zu einem (4 Min.) Wege, der nach r., immer schattig, in Windungen neben Teichen und einem Laubwäldchen (1.) in Vs St. an das Ende von Krossen bringt, 12 Min. vor dem Bahnhofe.
Kurz vor (70 km) Lubolz beginnt Kreis Lübben, der sandreichste der Provinz (77%), und damit Reg.-Bezirk Frankfurt.
75 km Lübben. — Aufser dem Staatsbahnhofe hat L. 4 Bahnhöfe (in allen Erfr.): für die Spreewaldbahn (S. 172) den Anschlufs- bahnhof, dicht beim Staatsbahnhof, und Lübben-Ost , 2 km vom Markte, 50 Min. vom Staatsbahnhof; — für die Luckau-Beeskower Bahn (S. 169) Lübben-Nord und Lübben-Süd, 7 bzw. 17 Min. südl. vom Staatsbahnhof, w. von der Staatsbahn.
Gasth.: * Soldner Stern u. Stadt Berlin , Breite Str.; Kronprinz , Hauptstr.; Bot. z. Eisenbahn , Bahnhofstr. — Logierhaus: Kestner Bahnhofstr. — Best.: *Bahnhof, mit Garten; Ratskeller. — Konditoreien: Seidel, am Markt (auch Rest.); Peirenz , Brückenplatz. — Gartenlokale: Köhler , im Hain; Schützenhaus , südl. vom Staatsbahnhof; Neumanns Qesellschafishaus, Logenstr. — Post: Cöttbuser Str. — Badeanstalt (städt.) bei der Amtsmühle. — Kähne: auf der Pfaueninsel , am Ende der Breiten Str., und bei Martin , am Ende der Lindenstr. — Wagen: nach Schiepzig (S. 105) Einspänner 6, Zweispänner 7V2, Kremser 10 M. bei Kackrotv , Hauptstr.
Lübben, Kreisstadt mit 7700 Einw. an der Spree, liegt an dem einzigen Übergangspunkte zwischen den Sümpfen des Ober- und Unterspreewaldes, da wo die alten Handels- strafsen von Leipzig nach Frankfurt und von Berlin nach Görlitz sich kreuzten, und wird bereits 1180 genannt. Im Mittelalter war L. Hauptort der von hieraus durch böhm. Landvögte regierten Nieder-Lausitz. Kaiser MaximilianII. erschien 1564 persönlich zur Huldigung. Im 30jährigen Kriege wurde die Stadt völlig vernichtet, hob sich aber später wieder als Sitz der säcbs. Ober-Amtsregierung. Im Sept. 1758 weilte Friedrich d. Gr., im Juli 1813 Napoleon hier. Bekannt sind das Lübbener Braunbier und die Lübbener Trikotagen (Norddeutsche Trikotfabrik).
Am Staatsbahnhof die Kaserne des Brandenburg. Jägerbataillons Nr. 3 und der Maschinengewehr-Abteilung Nr. 3; davor eine Büste Wilhelms I. •/< St. sö., an der Luckauer Chaussee, die grofse Provinzial-Idiotenanstalt. —■ östl. führt vom Bahnhof ein Weg zur Bahnhofstrafse und weiter durch den *Hain, ein kühles Bruchwäldchen mit schönen Spaziergängen, das die Berste vor ihrer Einmündung in die Spree durchfliefst. R. bleibt in ihm Köhlers Restaurant. L. dicht am Wege seit 1908 ein Standbild des in L. 1805 geborenen Ministerpräsidenten Otto v. Manteuffel (f 1882), dann ein Stein mit der Aufschrift „Liuba“ (angeblich hier verehrte wend. Gottheit).
Nw. vom Haine dehnen sich im Nadelgehölz die Anlagen aus. L. um die Kaserne herum, jenseit des kreuzenden Fahrweges •