Teil eines Werkes 
Teil 3 (1910) Weitere Umgegend Berlins : (östliche Hälfte)
Entstehung
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24. Von Berlin nach Lübben.

(1. das KreiskranJtenhuns und das Militärlazarett), am Ende der kurzen Parkstrafse Wegteilung: 1. durch den Ostergrand , dann r. aufwärts über den Schipkapafs zum (20 Min.) Waldschlöfschen (dies ebenso wie der nahe Frauenberg , auf dem einst eine Wallfahrtskapelle, später ein Kloster stand, jetzt im Besitz der Idiotenanstalt); oder r. auf­wärts zu einem mit Relief und Inschrift von 1740 versehenen Stein, der an den vormals hier betriebenen Weinbau erinnert, dann durch den Friedhof , weiterhin über die Berste und in den r. herankommenden Hauptweg etwas vor dem Ende des Hains.

Am Anfang der Breiten Strafse (20 Min. vom Bahn­hof) die Hospitalkirche und ein säohs. Postobelisk von 1736. Weiter durch die Neustadt und über zwei Brücken (1. Reste der alten Befestigung, u. a. ein viereckiger Turm, derTrotzer) in die Altstadt. L. von der Hauptstrafse liegt der Markt mit dem Rathaus aus der Mitte des 18. Jahrh. und (Nr. 4) der städt. Altertümer­sammlung (Eintr. So. 111 U., auf besondere Anfrage auch sonst). Auf dem Markte erhebt sich die spät-

f otische, dreischiffige Hauptkirche (Nikolaikirche);

inter dem Renaissancealtar mit Kopie der Himmelfahrt von Mengs das Porträt von Paul Gerhardt, der 166976 in L. als Archidiakonus wirkte und in der Kirche begraben ist; vom Turme (60 m; Schlüssel beim Uhrmacher Bode, Hauptstr.) umfassende Aussicht. Vor der Kirche seit 1907 ein Standbild P. Gerhardts aus Bronze, von Pfannschmidt. Hinter ihr die wend. Kirche für die Gubener Vorstadt (ö.) und die Landgemeinde; daneben die Paul-Gerhardt-Schule (städt. Realprogym­nasium). Von der Hauptstrafse in der Nähe des Marktes gelangt man südl. durch die Schlofsgasse vorbei am Landhause , in dem die Stände der Nieder- Lausitz seit 1717 tagten, zum Schlofs, dem Sitz der Regierung seit den böhm. Zeiten, jetzt u. a. als Kreis­haus benutzt. Der älteste Teil, ein Turm von kolossaler Breite aus dem 14. Jahrh., wird hufeisenförmig von drei Flügeln umgeben; an dem mittleren ein bemerkenswertes Renaissanceportal mit dem Wappen der Lobkowitze von 1682. Geht man von hier nach r., so bietet sich alsbald bei einer Brücke eine schöne Aussicht auf die Stadt und nach dem Oberspreewald. Weiter an der Amtsmühle vorbei in die Lmdenstrafse und durch den Hohen Steinweg zur Hospitalkirche zurück oder durch die westl. Villenstrafsen in den Hain und zum Bahnhof.

An der Cottbuser Chaussee, der Fortsetzung des Hohen Stein­weges, liegt, sich unmittelbar an die Stadt anschliefsend, das greise Dorf Steinkirchen (1587 E.). An der Nordseite des alten, malerischen Kirchleins die Grabstätte der Familie t. Houtvald (vgl. S. 177); das erste Grab 1. ist das des Dichters Christ. Emst Freiherrn v. H. (t 1845 auf dem Gute Neuhaus jenseit der Chaussee). Schon vor dem 'Dorfe bringt 1. ein Damm zum Burglehn (Kost, mit schönem Garten