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I. Das Wandern in der Mark.
und zeichne sich ihn womöglich ein. Bei Erkundigungen über Wege bei den Einheimischen ist, so nützlich, ja notwendig sie im übrigen sind, Vorsicht dringend zu empfehlen. Kaum einmal ist der betreffende Weg besser, als er geschildert wird, sehr oft aber erheblich schlechter. Abgesehen vom Lokalpatriotismus, der bisweilen zu Übertreibungen verleitet, betrachtet der Landmann oder der geschäftetreibende Städter die Güte des Weges nach andern Gesichtspunkten als der Tourist; überdies ist jener vielfach über die nächste Umgebung seiner Heimat gar nicht oder nur wenig hinausgekommen. Den Verlauf eines beabsichtigten, in diesem Buche nicht angegebenen Weges lasse man sich möglichst genau beschreiben mit den etwa vorhandenen Wegweisern oder sonstigen Merkmalen, mit Angabe der Richtung und Beschaffenheit u. dgl.; sonst wird regelmäfsig ein wichtiges Mittelglied ausgelassen. Auch verabsäume man es nicht, unterwegs bei Gelegenheit zu fragen; eine Unterlassungssünde in dieser Hinsicht zieht bisweilen viel Zeitverlust nach sich. Hinsichtlich der Entfernungen raten am zuverlässigsten die Briefträger, Förster unterschätzen die Strecken oft im eignen Reviere. Die Wegweiser nach den Wirtshäusern geben durchweg zu wenig Zeit an; aber auch auf andern finden sich manchmal die wunderbarsten Angaben.
Das Buch enthält für die Hauptgebiete sorgfältig bearbeitete Karten, auf denen der Nadelwald durch hellgrüne, Laub- und gemischter Wald durch dunkelgrüne Farbe gekennzeichnet ist. Wo diese oder die empfohlenen Kiefslingschen Spezialkarten nicht ausreichen, hat man sich mit Generalstabskarten zu versehen; Sparsamkeit ist
f rade hier übel angebracht. Der Sektionen 1:25000, d. h. auf der Karte 1 cm, in Natur 2,5 km („Messtisch- blätter“; 1 M.) wird der Tourist selten bedürfen; ihm genügen für gewöhnlich die Blätter 1:100000 (mit Terrain- stich, aber ohne Gestellbuchstaben und Jagennummern; 1 1/2 M.), für nicht zu schwierige Partien sogar 1:200000 („Topographische Übersichtskarte des Deutschen Reiches“, im Erscheinen begriffen; 1en 1 /2 M.). Leider gehen die Kart vom Süden der Mark vorläufig noch auf veraltete Aufnahmen aus dem ersten Drittel des XIX. Jahrh. zurück und haben nur für Eisenbahnen und Chausseen spätere Nachträge, so dafs sie namentlich in Wäldern oft im Stiche lassen *). Viele der sonstigen Karten, mögen sie
*) Die Generalstabskarten und die Übersichtsblfitter, welche die in neuerer Bearbeitung vorliegenden Sektionen kennzeichnen, sind stets vorrätig in den Berliner Buchhandlungen von Eisenschmidt , Neustadt. Kirchstr. 4/5, Peters, Charlottenstr. 64 und Schropp, Jägerstr. 61.