Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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III. Aus der märkischen Baugeschichte.

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gesims Gesims als Verbindungsglied zwischen Widerlager und Bogen oder Gewölbe. Kreuz An dreaskreuz, + latein. Kreuz, + griech. Kreuz. Laibung, die durch die Mauerstärke gebildete Seiten­einfassung einer Öffnung oder Nische. Lettner S cheidewand (mit Lesepult) zwischen Chor und Mittelschiff. Lisene senkrechter, nur wenig vorspringender Mauerstreifen vom Sockel bis zum Gesims. Masswerk aus Kreisen und Kreisteilen zusammengesetztes got. Orna­ment. Predella unterer Teil eines Altaraufsatzes. Pfeilerbasilika Basilika (s. S. 14), bei der die Bogen des Mittelschiffs auf Pfeilern, nicht Säulen, ruhen. Pilaster aus der Mauer hervortretender (Halb-)Pfeiler. Rille längliche Vertiefung im Mauerwerk. Risalit vorspringender Teil einer Fassade. Satteldach Dach zwischen zwei Giebeln. Strebepfeiler Mauerverstärkung zur Aufnahme des Seiten­drucks, besonders bei got. Kirchen. Triumphbogen hoher Querbogen zwischen Chor und Langhaus. Walmdach Dach, dessen kurze Seiten schräg abfallen. Weichhaus halber Mauerturm. - Welsche Haube mehrfach geschweiftes, in eine Spitze auslaufendes Kuppeldach eines Turmes (Spätrenaissance). Wimperge got. Ziergiebel über Tür oder Fenster. (Nach Bergau).

Bei älteren Bauernhäusern lassen sich im wesent­lichen drei Grundformen unterscheiden. Das sächsische Haus ist unverändert nur in der Lenzer Wische erhalten. Vom Giebel gelangt man auf die in der Längsachse ge­legene Diele (Hausflur); seitlich davon liegen die nach ihr geöffneten Ställe, im Hintergründe hinter dem Herd­raume Stuben. Umgestaltungen dieser Form (Zimmer statt der Ställe, Gang an Stelle der Diele u. dgl.) reichen von jener Gegend bis in die Nähe von Berlin. Dem fränkischen Hause ist auch in der Mark die Herr­schaft zugefallen. Um den Hof liegen: hinten die Scheune, nach vorn auf der einen Seite das Wohnhaus, auf der andern das Stallgebäude, letzteres oft mit vor­gekragtem Oberstock; die vierte Seite, nach der Strafse zu, hat bisweilen noch ein Torgebäude. Das Wohnhaus ist von der Langseite (Hof) zugänglich-und wird quer durch einen Küchenflur geteilt, der Wohnräume und Ställe (diese jetzt vielfach auch Zimmer) trennt. Bei­spiele des ostdeutschen Hauses sind am zahlreichsten in der Neumark anzutreffen, so in Zäckerick a O. Eine geräumige (z. T. zugebaute) Laube bildet den unteren Teil des Giebels, aus dem ein Gang zwischen Stuben zum Herdraume und den dahinter liegenden Ställen führt, ein Anklang an die sächsische Art der Raum­verteilung. Das stets einstöckige wendische Haus, das über die Lausitz hinaus verbreitet ist, zeigt fränkische Gruppierung der Räume (Eingang von der Langseite, Querteilung durch den Flur). Aufsen stellt es sich als ein nicht selten recht geschmackvoll behandelter Block­hausbau dar. Auch die Kolonistenhäuser Fried- Wanderbuch für die Mark. 11. 2