2. Von Berlin über Zossen nach Jüterbog. 25
eine Galerie, an den Dächern metallene Drachenköpfe als Wasserspeier. Ebenso wie das Schloss gehört dem preufs. Staate das dicht dabei gelegene Cisterzienser- Kloster, um 1200 gestiftet und bereits von Walter von der Vogelweide in seiner Winterklage erwähnt („e deich lange in selher dru beklemmet waere als ich bin nu, ich wurde e münch ze Toberlu“), 1431 von den Hussiten arg verwüstet, 1540 säkularisiert. Die Kirche ist ein sehr regelmässiger romanischer Backsteinbau in Kreuzesform, jetzt ganz überputzt. V on den ursprünglich sich südl. an- schliessenden Klostergebäuden ist nach dem Brande von 1852 nur der Südflügel wiederhergestellt worden, der gegenwärtig zu Stallungen benutzt wird. Sw., am Wege nach Schönborn, Best. S chützenhaus; 1 St. w., an der Torgauer Strasse, eine Säule zur Erinnerung an einen 1843 hier erlegten Wolf. — Kirchhain ( Stern ; Sonne), Industriestadt (über 70 Gerbereien) mit 4176 Einw., einst im Besitze des Klosters Dobrilugk, wurde 1637 und 1642 von den Schweden verwüstet und litt viel in den schles. Kriegen. Bemerkenswert ist nur die noch mitten auf dem Kirchhofe stehende, im Übergangsstil erbaute, später mehrfach veränderte Kirche mit dreischiffigem Langhaus und Westturm (die beiden Spitzen des Turmes sind neu; vor dem Altar das Grabmal des kursächs. Ministers Heinr. v. Gersdorf und seiner Frau, + 1557 u. 54) sowie ein Postobelisk von 1736. Je 25 Min. w. am Waldrande liegen : vom Nordende der Stadt die Waldhufe (Erfr.), vom Südende der Weinberg mit prächtiger, alter Linde und hübscher Aussicht (von hier nach Dobrilugk s. S. 24).
2. Von Berlin über Zossen nach Jüterbog.
71 km Militärbahn (Bahnhof 10 Min. ö. vom Ringbahnhof Schöneberg; bis Kummersdorfer Schiessplatz 1875, bis Jüterbog 1897 eröffnet) in lVa—2 St. für 3,40. 2,25, K. 5,60. 3,70 M.; bis Kummersdorfer Schiessplatz 1,90. 1,25, K. 3,40. 2,20 M.
30,5 km Zossen (Bahnhof südl. vom Staatshahnhof, Tunnel), s. Teil I. Die Bahn wendet sich von der Dresdener r. ab und bleibt bis Mellen in der Nähe des Nottekanals (angenehme Wanderung an ihm, anfangs auf der Ostseite, von der Brücke an auf der Westseite).
35 km Mellen. Dem Bahnhof nahe die hübsche Seeschenke, am Nordende des grossen Mellensees. Im Dorfe einige bemerkenswerte alte Gehöfte; am Ostende bei der Zossener Chaussee die Grabstätte mehrerer am 21. Aug. 1813 hier gefallenen Krieger.