3. Von Berlin über Luckenwalde nach Jüterbog. 35
brietzener Bahn das Alte Lager (direkt 6 km) mit der Kommandantur, den Werkstätten u. s. w.: dort auch ein Hotel und mehrere Restaurants (Rest. Waldkater, Kaiserstr.). Im Sommer werden nach dem Schiessplatz auf je 3 Wochen die Artillerieregimenter des 3. und 4. Armeekorps abkommandiert; Okt.-Mai finden mehrmonatliche Lehrkurse für Offiziere statt. Auch von der Infanterie wird der Schiessplatz zu Übungen im gefechtsmässigen Schiessen gebraucht. Die Bahn nach Treuenbrietzen (20 km) wendet sich in grossem Bogen durch Heide nach dem (7 km) Alten Lager und folgt dann stets der Chaussee. — 11 km Tiefenbrunnen; kurz vorher, an der Chaussee, das Gasthaus gleichen Namens. — 15 km Frohnsdorf; Va St. südl., sehr anmutig im Walde an der forellenführenden Nieplitz gelegen, *Gasth. Zur alten Eiche (Sommerfrische) und Fh. Frohnsdorf; 10 bezw. 15 Min. n. davon Kol. Frohnsdorf und die Hinterste Walkmühle (Erfr.). — 20 km Treuenbrietzen {*Posthorn ; Hot. Kerstein; Gasth. z. Eisenbahn, beim Bahnhof; Erfr. im Bahnhof. — Gartenlokale: Heese , vor dem Leipziger Tor: Schützenhaus, am Steintor; Pfefferkorn , am Berliner Tor), freundliche Stadt im Kreise Zauch- Belzig mit 4910 Einw. an der alten Poststrasse von Berlin nach Leipzig, von zwei Armen der Nieplitz umflossen. Der Ort hiess bis zu den Zeiten des falschen Waldemar, wo er dem Landesfürsten, Ludwig dem Alteren von Bayern, treu blieb, Briezen. Am 30. Aug. 1730 übernachtete hier Kronprinz Friedrich, von Wesel kommend, vor seiner Überführung nach Mittenwalde und Küstrin. Von dem im SW. gelegenen Bahnhof durch das Leipziger Tor in die Gross- strasse, an deren Anfang 1. ein Rest der alten Stadtmauer und die Ruine der kleinen Heiligegeistkapelle steht. Weiter ein ehern. Postobelisk, das R athaus (latein. Inschrift von 1606, betr. den Namen der Stadt) und das Geburtshaus des Komponisten Himmel (Nr. 73, mit Tafel; vgl. unten). Südl. von der Grossstrasse, nahe der Bäcker- strasse, liegt versteckt die ganz umgebaute Nikolaikirche, kreuzförmige Backsteinbasilika aus dem Anfang des XIII. Jahrh., mit Apsis und mit Nebenapsiden an der Ostseite des Querschiffes; hübsche Chor-
g artie; Turm über der Vierung mit neuerem Aufsatz. Die südöstl.
Hälfte der Stadt umzieht eine schattige Promenade (20 Min.), besonders schön am Steintor; hier in Anlagen das Kriegerdenkmal, weiter nach dem Leipziger Tor zu ein 1865 errichtetes Denkmal (Medaillonporträt) für F. H. Himmel (1765—1814), von Afinger. Im O. der Stadt, am Berliner Tor, die Marienkirche, kreuzförmige Basilika aus dem Anfang des XIII. Jahrh.: Querschiff und Chor mit Apsis aus Granitquadern, sonst Backsteinbau mit spätgot. Ornamenten; Westturm mit sich kreuzenden Satteldächern. Vor der Kirche die Lutherlinde, unter der Luther gepredigt haben soll. Vom Berliner Tor (sogleich hinter der Mühle l.) hübscher Spaziergang an der erlenumsäumten Nieplitz zum ( l /a St.) ehern. Parklokal, das ausgedehnte Anlagen umgeben. 25 Min. vor dem Leipziger Tor, an der Kropstädter Chaussee, Cafe Rietz. Von Tr. nach Pelzig s. S. 49; eine Bahn wird auch gebaut über Beelitz (vorläufig dorthin Omnibus, 17 km, lmal in 2 St.) nach Wildpark.
Südwestl. von Jüterbog wurde am 6. Sept. 1813 die Schlacht bei Dennewitz geschlagen. Den Denkmalshügel erreicht man am schnellsten von der nächsten Station der Anhalter Bahn Nieder- Görsdorf (S. 36; dabei Gasth. z. Schlacht v. D.) in nö. Richtung über das Dorf gleichen Namens, das interessante fränkische Bauerngehöfte aufweist, in V« St. Doch wird man bei kühler Witterung gern einmal auch von Jüterbog den Weg zu Fuss machen: von der Dammvorstadt (südl. vom Mühlenberg guter Blick auf die Stadt) über die Dresdener Bahn nach Dennewitz ( 3A St.; Gasth. Graf Bülow v. D.), mit Grabmal für 80 Helden, und weiter über die Anhalter Bahn direkt zum (20 Min.) Hügel; — oder vom Bahnhof die Treuen- brietzener Chaussee, nach 10 Min., jenseit der Bahnüberführung, l. an der Bahn den ,Privatweg‘ über die Treuenbrietzener
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