Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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4. Wittenberg und Dessau.

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cianum (Gymnasium und Oberrealschule); vor ihm die *Büste des Dichters der Griechenlieder Wilhelm Müller (geh. 1794 in Dessau, gest. 1827 ebenda) aus griech. Marmor, von Schubert. An der Ecke der Askanischen Strasse folgt das Gebäude des 1749 vom Fürsten Leopold Maximilian für alte Männer gestifteten Leopoldsdankes mit Kapelle; im hohen neueren Turm die geolog. Landes­sammlung.

Südl., r. von der Franzstrasse, abseits die städt. Handwerker- und Kunstgewerbeschule (Mauerstr.), ferner der Alte Friedhof (1 Friedhof), mit dem Grabe W. Müllers, und die 189092 errichtete Paulikirche , von Otzen.

L. führt die Askanische Strasse, mit der schmuck­losen Georgenkirche (r.) und dem G eburtshause Moses Mendels­sohns (l., Nr. 10; Tafel), in die der Kavalierstrasse parallele Steinstrasse. In dieser, gegenüber dem Ende der Aska­nischen Strasse, das Herzogin-Friederike-Institut (Landes- Frauenarbeitsschule); über dem Eingang das Bild eines 1775 hier verendeten Hirsches.

Nun 1. durch die Steinstrasse zum Grossen Markt, der mit dem Standbild des alten Dessauers, einer Kopie des Schadowschen Denkmals in Berlin von Kifs, ge­schmückt ist. Am Markte südl. die Hofkammer, w. mehrere ältere Giebelhäuser, n. einige Laubenhäuser, ö. die Hauptwache (bei der Ablösung der Wache wird der Dessauer Marsch gespielt), dann der Lustgarten, an den sich nach N. die herzogl. Reitbahn anschliesst.

Der Hauptwache gegenüber erhebt sich südl. an der Mulde das *Residenzschloss. D er westl. Flügel wurde 153049, der östl. 174851 durch den Baumeister Fried­richs d. Gr., v. Knobelsdorff, erbaut, das mittlere Haupt­gebäude mit dem schönen Treppenhause 187274 von v. Norrmann im Renaissancestil umgebaut. Im Innern (zugänglich in Abwesenheit der herzogl. Familie; Trkg.) sehenswert die altdeutschen Gemächer im Erdgeschoss, ausgezeichnete Sammlungen von Gemälden (besonders Niederländer) und Münzen, Erinnerungen an den alten Dessauer u. dgl.

Nördl. vom Gr. Markte die 150612 erbaute Schloss- oder Marienkirche, in der Luther nach Einführung der Reformation in Dessau (1534) oft predigte; Turm mit welscher Haube. Im Innern (Küster Schlossstr. 19) namentlich bemerkenswert das gut erhaltene *Abend- mahl von Kranach d. J. mit den Porträts der bedeutendsten Teilnehmer und Förderer der Reformation. In den Ge­wölben die ältere herzogliche Gruft.

Die Steinstrasse setzt sich in der gleichen Richtung nach N. als Zerbster Strasse fort. Alsbald r., an der