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5. Von Berlin nach Wiesenburg.
Postobelisk aus sächs. Zeit. In Br. wurde der kursächs. Kanzler Dr. Brück (Gregorius Heinze), Verleser der Augsburg. Konfession vor dem Reichstage 1530, geboren.
Vom Bahnhof n. durch die Stadt Chaussee, jenseit desk Fh. Brüc i 3 U St.) l. Landweg durch z. T. besseren Wald nach Rädel (2 l it St.; Whs), dann angenehm nach Lehnin ( a /4 St.; S. 59).
Der Wald tritt nochmals an die Bahn und lichtet sich erst kurz vor Belzig. Hübsche Ansicht von Stadt und Burg; im Hintergrund der Fläming mit der Hagelberger Mühle.
72 km Belzig ( *Goldner Stern ; Adler-, Rest. Schützenhaus; Erfr. im Bahnhof), Kreisstadt für Zauch-Belzig mit 2895 Einw., als Burg bereits 997 genannt, gehörte früher bald zu Magdeburg, bald zu Brandenburg, bald zu Sachsen, bis es 1815 an Preussen kam. Der 30 jährige Krieg fügte der Stadt grossen Schaden zu; 1636 wurde sie nach der Schlacht bei Wittstock von den Schweden vollständig zer- stört. 1712 übernachtete Peter d. Gr. in B., 1837 Fritz Reuter bei seiner Überführung von Glogau nach Magdeburg. 1769 wurde hier der Dichter Eberhard, Verfasser von „Hannchen und die Küchlein“, geboren (t 1845), ebenso 1798 der Komponist Reissiger (f 1859; Tafel an einem Hause bei der Marienkirche).
Der Weg vom Bahnhof führt durch Dorf Sandberg mit sächs. Postsäule, dann r. in die freundlich im Talkessel gelagerte Stadt (ein Weg vor der Postsäule kürzt). Bemerkenswerte Gebäude sind; die im XIII. Jahrh. errichtete, 1636 bis auf die Mauern zerstörte, zuletzt 1850 umgebaute Marienkirche, ein einschiffiges Langhaus mit später angefügtem südl. Seitenschiff; in der Nähe des Bahnhofes das Kreiskrankenhaus ; am Wiesenburger Tor die hübschen Bauten der Post und des Kreishauses. In der Gr. Wiesenburger Strafse haben die Häuser Nr.. 9 und 26 am Eingang noch Sitznischen, ersteres auch ein Portal von 1659.
12 Min. w. vom Bahnhof, an der Bahn, auf einer Anhöhe die dem Fiskus gehörige *Burg, als herzoglich sächs. „Grenzhaus“ einst viel umkämpft und oft zerstört, u. a. 1406 durch den Erzbischof von Magdeburg. 1429 wies sie den Angriff der Hussiten unter Prokop ab. Nachdem das Schlots von Kurfürst Ernst von Sachsen 1465 von neuem befestigt und nun Eisenhart genannt war, wurde es 1636 eingeäschert, 1685—91 aber von Kurfürst Johann Georg III. wieder aufgerichtet. Vor dem Eingänge eine mächtige Linde. — Eine steinerne Brücke führt von S. in die Torhalle des mit zwei turmartigen Vorsprüngen versehenen Schlofsgebäudes (darin das Amtsgericht). An dieses schliefst sich nach N. längs