Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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5. Von Berlin nach Wiesenburg.

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des Wallgrabens die 1465 hergestellte starke Ringmauer an, z. T. noch mit erkennbaren Gängen und Treppen so­wie mit den Besten der mächtigen Bund türme an jeder Biegung. Im Schlofshofe 1., durch einen Zaun abgesperrt, der bei der Zerstörung 1406 stehen gebliebene Bergfried , ein zylindrischer Turm (33 m hoch, Mauer unten 4 m, oben 1 m dick) aus Granitquadern, später mit Ziegeln bekleidet und auf Veranlassung Friedrich Wilhelms IV. ausgebessert. Auf einem Hügel bei der Burg die mittelalterliche S. Bricciuskapelle aus Feldsteinen mit Apsis. Im W. hübsche Anlagen; unterhalb der Burg Promenade zum Wiesenburger Tor.

Vom Schützenhaus führt n., sogleich an der Badeanstalt vor­bei, ein ziemlich staubiger Weg (Wegw.) in 50 Min. zu zwei im Walde gelegenen Heilstätten für Lungenkranke, 1898 -1900 errichtet vom Brandenburg.-Heilstättenverein und aus einer Bleichröderschen Stiftung. Die Pläne zu beiden Anstalten rühren von Reimer und Körte her.

Von Belzig nach Treuenbrietzen, 22 km Eisenbahn, ein Teil der von der Vereinigten Eisenbahnbau- und Betriebsgesellschaft er­bauten sogen. Brandenburg. Städtebahn (von Treuenbrietzen bis Neu­stadt a. D. 126 km; Eröffnung demnächst). Der Bahnhof (Erfr.) liegt gegenüber (ö.) dem Staatsbahnhof und ist mit ihm durch eine Brücke verbunden. 6 km Bahnsdorf , einst Komturei des deutschen Ritter­ordens. mit stattlicher Feldsteinkirche aus dem XIII. Jahrh. 10 km Niemegk ( Frickes Hot.; Gasth. z. grünen Eiche, ganz gut), freundliche Ackerbürgerstadt mit 2147 Einw. Das Rathaus von 1570 hat Renaissance­giebel und Sitznischen am Eingänge; dicht dabei vor der Kirche das Kriegerdenkmal , stürmender Landwehrmann mit Fahne (am Sockel das Doppelmedaillon der beiden Kaiser sowie die Medaillons Bismarcks und Moltkes). Weiter südl. 1. ein alter Granitbau, das sogen. Kloster, und ein sächs. Postobelisk von 1710. Nördl. vor der Stadt der Adelhof , einst Eigentum des Dr. Brück (S. 48). Nach dem Rabenstein s. S. 50. 15 km Nieder-Werbig-Haseloff. 22 km Treuenbrietzen (S. 35).

Von Belzig nach Brandenburg-Neustadt, 35 km Eisen­bahn (s. oben). 8 km Fredersdorf , mit Schloss des Freiherrn v. Oppen. 10 km ­ Lütte (2Whser); n. (1. von der Chaussee) am Waldrande an genehme Wanderung nach (Vs St.) Dippmannsdorf. -- 14 km Dipp- mannsdorf-Ragösen. Etwa 20 Min. südl. Dippmannsdorf ( Wolters Gasth., z. Ü.), kleine Sommerfrische in hübscher Lage am Abhang eines waldbedeokten Höhenzuges. Von hier über Weitzgrund nach Wiesenburg (4 l /2 St.), fast immer durch hohen Nadelwald: bei der Oberförsterei bergauf nach W.; nach 18 Min. 1. und dann stets gradeaus (,Lübnitz) zur Kreuzung mit dem Wege Lütte-Weitzgrund ( 3 /4 St.; in umgekehrter Richtung zeigt der Wegw. ,Dippmannsdorf hier falsch nach NW. statt NO.); r. nach (V2 St.) Weitzgrund; vom Belziger Wege nach etwa 10 Min. r. ab nach Lühnitz (50 Min.; Whs); am Westende vom Benkener Wege 1. ab, weiterhin am Schmerwitzer Tierpark (1.) hin zum (85 Min.) Eingang bei der Waldwärterei; weiter wie von Hagelberg s. S. 52. 18 km Golzow (Whs, z. Ü.), wo 1414 die erste der Quitzowburgen unter Wichard v. Rochow vom Herzog von Sachsen erobert wurde; nach Lehnin 's. S. 59. - Die Bahn folgt nun dem Zuge der Plane (vgl. S. 50). 25 km Krahne. 27 km Reckahn, alter Sitz der Herren v. Rochow (jetzt verpachtet), bekannt besonders durch den verdienten Pädagogen Friedr. Eberhard v. R. (f 1805). In der Kirche zahlreiche Totenkränze und Kronen; an der Aufsenwand das Grab, im Schlosspark ein einfaches Denkmal für den Lehrer H. J. Bruns (+ 1794), den v. R. für die von ihm 1772 errichtete Schule

Wanderbuch für die Mark. II. 4