Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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5. Von Berlin nach Wiesenburg.

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Der nach N. und 0. sich sanft abdachende, nach W. steil ab­fallende Rabenstein, ein Teil des Fläming (S. 27) trägt eine sehr alte Burgruine, gegenwärtig im Besitz des Herzogs von Anhalt. Neben dem spitzbogigen Eingangstor im O. r. der runde, hohe Bergfried (12 m Durchmesser), gut erhalten, mit mächtig dicker Mauer; im Innern eine 1717 eingerichtete Kapelle und Wonnräume; von oben (Schlüssel beim Oberförster) Aussicht auf die nähere Umgegend. Auf dem langgestreckten Burghofe, den eine aussen durch Strebe­pfeiler gestützte Feldsteinmauer umschliefst, 1. ein altes Gebäude mit starker Mauer (jetzt Stall), r. die Oberförsterei. Der Kronprinz von Schweden hatte vor der Schlacht bei Dennewitz auf dem R. sein Hauptquartier. Westl. (bester Überblick über die Burs) steigt man auf einem Fufswege durch schönen Wald hinab zur (10 Älin.) Witten­berger Strafse, 12 Min. südl. von Raben.

Vom Rabenstein nach Setzsteig (2V*i St.). Jenseit der Wittenberger Strafse in der Richtung des eben genannten Fufsweges gleichfalls Fufsweg durch den Wald, weiterhin Fahrweg über (20 Min.) Vorw. und Fh. Zehrensdorf nach Lotzschke (35 Min.; Whs), dann durch Schonungen auf schlechtem Pflaster, zuletzt wieder durch trefflichen Wald über die (1 St.) Koswiger Chaussee nach (V4 St.) Setzsteig. Wer direkt nach dem Aussichtsturm will, geht die Kos­wiger Chaussee V«i St. nach N.; dann 1. das kreuzende Gestell (D) über den (12 Min.) Weg Spring-Setzsteig hinweg durch das Gatter und nach 8 Min., wo r. die Buchen beginnen, halbr. noch 3 Min. Vgl. S. 55.

Von Belzig über Hagelberg nach Wiesenburg (3 St.). Von der Wiesenburger Chaussee nach '/a St., hinter St. 2, 4, r. ah (Wegw.) den breiten Weg in den Wald, dann auf der Höhe nach (V 2 St.) Dorf Hatjelberp. Nordl. davon der Hagelberq (205 m), der höchste Punkt des Fläming (vgl. S.. 27), der sich jedoch über die nächste Umgebung nur wenig erhebt. Auf ihm, zwischen dem Steindorfer und Lübnitzer Wege (Zugang von letzterem), seit 1849 ein De nkmal (B orussia aus Sandstein, von Streichenberg) für das Treffen am 27. Aug. 1813.

Girard, der von Magdeburg aus Oudinot (vgl. S. 28) 16000 Mann hatte zuführen wollen, stand mit einem Teile seines Heeres Tschernitscheff bei Belzig gegenüber, als General Hirschfeld , ohne von des letzteren Nähe Kenntnis zu haben, mit 11500 Mann meist ungeübter kurmärkischer Landwehr von N. her gegen 2 U. mittags das franz. Lager bei Lübnitz angriff. Der überraschte Feind floh über Hagelberg bis hinter Kl. Glien, empfing dort aber die ersten preufs. Bataillone, die ihm ohne genügenden Nachschub gefolgt waren, mit so heftigem Feuer, dafs diese eiligst zurückwichen und sich in der Lücke zwischen dem Schmerwitzer (w.) und Belziger Busch (ö.) ohne alle Ordnung zusammendrängten, während feindliche, auf dem alten Mühlenoerge (jetzt Denkmalshügel) auffahrende Batterien sie beschossen. Da erschien zur rechten Zeit vom 1. Flügel, der später angerückt war, v. der Marwitz mit 3 Bataillonen. Indem er dem Feinde, dessen ganze Macht jetzt nach Heranziehung des bei Belzig stehenden Teiles n. von Hagelberg vereinigt war, von einer mehr nach Lübnitz gelegenen Höhe eine feste Front zeigte und das Feuer desselben erwiderte, fanden die aufgelösten Bataillone Zeit, sich zu ordnen. Gleichzeitig gelang es 300 Schützen des 1. Flügels, von den gegen diesen entsandten Abteilungen ö. von Kl. Glien an der jetzigen Chaussee 1350 Franzosen gefangen zu nehmen. Dem Beispiele der Berliner unter Grolmann folgend, drangen nun die Bataillone von

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