56
6. Lehnin.
später Fahrweg zur Chaussee gegenüber St. 0,8 kurz vor dem Tor. — 33 km Güterglück (Bahnrest.; ordentliches Gasth. nahe dem Bahnhof, z. Ü.), wieder in Preufsen. Meist Aufenthalt; umsteigen in die Magdeburg-Leipziger Bahn, die unter der Wetzlarer hindurch geht.
42 km Zerbst. — Gasth.: Hot. Anhalt u. *Goldner Löwe, am Markt; Goldner Anker, einfacher, Breite Str. 12. — Rest.: Bahnhof ; Fürst Bismarck, Schlofsfreiheit; Zur Klappe, Alte Brücke 23; v. Kephuns Garten, mit ausgedehnten Anlagen, Bannhofstr. — Konditorei : Pohl, am Bartholomäiturm. — Post (schöner Neubau): Bahnhofstr. 25. — Strafsenbahn: zwischen Markt und dem sw. vor der Stadt liegenden Bahnhof (2 km) 10 Pf.
Zerbst , Kreisstadt mit 17 094 Einw. an der Nuthe, einst die bedeutendste Stadt Anhalts und 1603—1797 Sitz einer eigenen Fürstenlinie, in früherer Zeit sehr bekannt auch wegen seines Bitterbieres, verdient namentlich wegen seiner prächtigen mittelalterlichen Bauten einen Besuch. Rings um die alte Stadt geht die *Stadtmauer mit zahlreichen Türmen, Weichhäusern und Resten des Wehrganges, umgeben von anmutigen Promenaden. Am Anfang der ,Alten Brücke ' , die zum Markte führt, die Bartholomäikirche aus dem XII. Jahrh., mit freistehendem Glockenturm. Westl. davon an der Schlofsfreiheit r., Nr. 12, die herzogl. Höhere Töchterschule, 1. die Wache für ein Bataillon des Anhalt. Infanteriereg Nr. 93 (vgl. S. 42); dann, jenseit der Stadtmauer, der umfangreiche Bau des Schlosses (1681—91), dessen Turm 1831 erneuert wurde, und der Schlofspark, der mit der Promenade zusammenhängt. — An dem geräumigen Markte mehrere ansehnliche Giebelhäuser; bemerkenswert Nr. SO (Holzarchitektur) und Nr, 11 (zwei spätgotische und ein zierliches Renaissanceportal von 1534); in Nr. 2 (Tafel) war Th. Körner Frühjahr 1813 einquartiert. Nördl. schliefst den Platz das 1891—92 aufs stattlichste erneuerte *Rathaus ab; von den beiden erhaltenen got. Giebeln des alten Baues (1479—81) ist besonders der Westgiebel reich geziert; im Innern das städt. Museum (Di. u. Fr. 9—12 Ü.). Davor der Roland (4 m li.) von 1445, mit got. Gehäuse, die Butterjungfer, vergoldetes Figürchen auf einer Holzsäule, und ein alter Brunnen. Hinter dem Rathause erhebt sich die Nikolaikirche mit Nordportal und eigentümlicher Turm-
S ruppe, ein schöner got. Bau aus den J. 1438—88. — Westl. vom Markte, am Ende der Breiten Strafse, das al te Breitestrafsen-Tor; am Plan die Bauschule, ein Privatinstitut. Sw. das ehern. Augustinerkloster, jetzt Hospital. Östl., am Ende der Brüderstrafse, an der Mauerdas ehern. Barfüfserkloster, in dessen Räumen (Kirche, Kreuzgang u. s. w.) sich seit 1582 die Gelehrtenschule Francisceum (Gymnasium mit Realklassen) befindet. Nö. führt die Schleibank zur Trinitatiskirche, Zentralbau aus dem XVII. Jahrh. (in der Nähe schöne Renaissanceportale) und weiter die Heide zum alten Heidetor mit erhaltenem Aufsentor. Diesseit desselben 1. malerische Mauerpartie, jenseits r. auf der Promenade das Kriegerdenkmal. — Südl. vor der Stadt, jenseit der Bahn, V4 St, vom Bahnhof, das hübsche Friedrichsholz (vielbesuchtes Rest.).
Die Bahn geht weiter über Jütrichau und Tornau nach (55 km) Rosslau. Dann nach Dessau s. S. 41.
6. Lehnin.
Vgl. die Karte S. 68.
Von Potsdam nach Lehnin (6Va St.). Vom Bahnhof über Templin, Kaputh , Flottstelle bis Ferch (3V 4 St.) s. Teil I. Vom Wirtshaus am See hin; jenseit der Wiese (7 Min.), wo sich der Fufsweg teilt, halbl den Berg hinauf angenehm durch Wald; am (‘/4 St.) Ende des Fufsweges den von 1. kommenden Fahrweg r. nach Kammerode (12 Min.: Schenke). Weiter in westl. Richtung durch wechselnden Wald