Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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7. Brandenburg a. H.

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daneben Petrus u. Paulus); auf den Flügeln treffliche Gemälde; innen 1. Magdalena u. Benedikt, r. Bernhard u. Ursula, aufsen Gregor u. Ambrosius, Augustin u. Hieronymus. Seitlich angeordnet die Teile des früheren Altarschreines von 1375 mit vielen kl. Heiligen­statuen sowie Mariä u. Johannes vom Triumphbogen (das dazu ge­hörige Kreuz in der Krypta). Glasmalereien : im Mittelfenster Beste älterer Malerei aus verschiedenen Perioden zusammengestellt; r. und 1. Wappen des preufs. Königshauses; im Fenster der Südseite ,Hochzeit zu Kana ' , zum Gedächtnis der goldenen Hochzeit Kaiser Wilhelms I. (1879) gestiftet.

Unter dem Chor die früher nach dem Mittelschiff wie nach beiden Teilen des Querschiffes offene, zweischiffige Krypta (24,4 m 1., 9,6 m br., 4,7 m n.), nach dem Muster derjenigen in Jerichow (S. 76) in roman. Stil angelegt, später stark verändert, mit polygoner Apsis und beachtenswerten Säulenkapitälen. In der Vorhalle zahl­reiche Grabsteine, auch in gebranntem Ton.

Nördl. Querschiff (Erdgeschofs): Sandsteinplatten mit gra­vierter Umrifszeichnung, u. a. der älteste Grabstein der Kirche für den Kanonikus Peter r. Thure (t 1281); Portalbau zu dem v. Schldbren - dörfischen Erbbegräbnis , 1725 errichtet, mit den lebensgrofsen Figuren des Domherrn Ew. Bogisl. v. Sch. und seiner Frau. Der an der Ostwand vom Chor aus sich hinziehende, auf zwei alten Sandstein­säulen ruhende Bischofsgang führte zu den Stiftsgebäuden.

Kapellenanbau: Im Erdgeschofs die kryptaartige Bunte

Kapelle , jetzt als Kapitelsaal benutzt; von den alten Malereien sind die an den Wänden neuerdings wiederhergestellt worden. Im 1. Stock (Zutritt vom Bischofsgang) die Sakristei mit zwei Pergament­büchern aus dem XIII. bezw. XV. Jahrh. (auf den Deckeln plastische Darstellungen), dem Bischofsstab des Joachim v. Bredow (f 1507) u. a.

Im südl. Quer schiff (obenneben dem Chor) das Antiquarium: hölzernes Sakramentshaus von 1375 (got. Pyramide, 4,5 m); Modell der Marienkirche von 1722 (vgl. S. 65); reiche *Sammlung liturgischer Gewänder , u. a. purpurviolette Sammetkasel mit den Insignien des Schwanen­ordens, Geschenk Kurfürst Friedrich II.; Altarschreine u. dgl.

Nach IST. schliefsen sich an den Dom die Stiftsgebäude an mit Resten des Kreuzganges auf der Ost- und Nord- seite. Sie dienen jetzt als Wolmräume der 1705 er- öffneten Bitterakademie (PL 23; Gymnasium mit Alumnat, jetziger Name seit 1804; bis 1862 nur für märk. Adelige). Das Schulgebäude wurde an Stelle des Westflügels 186970 erbaut.

. vom Dom, aufserhalb der Stadt, vom Neustadt. Rathaus in V 2 St. zu erreichen (Omnibus von dort zu allen Zügen für 20 Pf.), liegt der Bahnhof der Bahn nach . Rötheho f (S. 85)

Neustädtische Forst. Für einen Nachmittagsausflug emp­fiehlt sich vom Neuen Krug namentlich der Weg zur Paukrierbrücke , dann über Neue Mühle zur Brücke an der Magdeburger Strafse und über die Malge zurück (im ganzen 2 3 M St.). Der Weg Neuer Krug, Paukrier- brücke, Neue Mühle, D iebesgrund, Gränert, Malge, N euer Krug erfordert etwa f/4 St. Zu einer Tagestour läfst sich der Weg vom Aeuen Krug über d en Gränert nach Plaue mit dem Wege von dort über den Görden (S. 70) nach der Altstadt verbinden.

Südwestl. führt die Chaussee nach Ziesar, die Fort­setzung der Wilhelmsdorfer Strafse (Pferdebahn s. S.|60), stets von einer schönen, schattigen Promenade begleitet,

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