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2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
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12. Von Wittenberge nach Neu-Strelitz.

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32 km Polz. 38 km Dömitz ( *Deutsches Haus; Erfr. im Bahnhof), sauberes Städtchen mit 2943 Einw. am Einflufs der Elde in die Elbe. 1627 hatte Wallen­stein hier eine Zeitlang sein Hauptquartier. 164250 war der Ort von den Schweden besetzt. Am 15. Mai 1809 wurde er vom Schillschen Korps überrumpelt. In der ehern. Festung (jetzt Militärgefängnis mit einem Sicherheitskommando von 30 Mann) verbrachte Fritz Reuter 183940 den Rest seiner Gefangenschaft; am Eingänge eine Angabe des Wasserstandes am 24. März 1888. vor dem Rathause eine Büste des Grofsherzogs Friedrich Franz II. (184283). Stattliche Elbbrticke.

12. Von Wittenberge nach Neu-Strelitz.

104 km (Wittenberge-Perleberger Bahn, Prignitzer Bahn, von Busehhof Mecklenburg. Friedrich-Wilhelm-Bahn) in 3 V 24 St. Fahr­preise: Wittstock 4,50.' 3,0, R. 6,75. 4,55 M.; Neu-Strelitz 8,50. 5,40, K. 12,65. 8,10 M.

Wittenberge s. S. 90. Die Bahn verläfst die Ham­burger Linie erst vor (4 km) Weisen.

10,5 km Perleberg (* Stadt London, n. vom Markt; * Deutscher Kaiser, am Berliner Tor; einfacher Stadt Ham­burg; Rest. Wintergarten), Kreisstadt der Westprignitz mit 8341 Einw., im XII. Jahrh. entstanden (Stadtrecht von 1239), seit 1325 dauernd mit Brandenburg vereinigt, war im Mittelalter blühender Handelsort, der auch Wein­bau trieb, und gehörte zur Hansa, wurde jedoch im 30 jährigen Kriege mehrfach geplündert und namentlich im Okt. und Nov. 1638 von den Kaiserlichen so ver­wüstet, dafs die Zahl der Häuser auf 50, die der Ein­wohner auf 300 herabsank und der Donnerstag nach Martini als Schreckenstag noch jährlich gefeiert wird. In Garnison liegt das Kurmärk Feldartilleriereg. Nr. 39. In der Mitte der Stadt ('U St. vom Bahnhof) die Jakobi- lzirche, dreischiffige Hallenkirche aus Backsteinen mit ein­schiffigem Chor, in der Hauptsache aus dem XV. Jahrh., 1851 von Stüler wiederhergestellt und mit neuem Turm versehen. Neben der Kirche das Rathaus; der kleinere westl. Teil mit Stufengiebel und reichem Fries stammt aus dem XV. Jahrh., der östl. ist ein Neubau mit zwei jenem nachgebildeten Giebeln und Turm. An der Ost­seite des Marktes ein Roland (3W m, vgl. S. 61) aus Sandstein von 1546, in der Rechten das Schwert, die Linke auf den Schild mit märk. Adler gestützt. Nördl. vom Markte die Post. Nahe dem Berliner Tor das kgl. Realgymnasium. Vor dem Tor an der Chaussee das