Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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12. Von Wittenberge nach Neu-Strelitz.

der Stadtmauer die Beste des im Anfang des XIV. Jahrh. aufgeführten und auf das prachtvollste ausgestatteten Schlosses, jetzt Amt Wittstoch; von der einstigen starken Befestigung zeugen noch die Umfassungsmauern und der wohlerhaltene runde Bergfried, jetzt Amtsturm ge­nannt. Auf dem Markte das Rathaus, dessen Laube noch von dem ursprünglichen Bau aus dem XVI. Jahrh. stammt, und das Kriegerdenkmal (got. Spitzsäule). Wenige Min. südl. davon die 184346 wiederhergestellte Marien­kirche, ein mächtiger got. Backsteinbau, dreischiffig, mit

g erade geschlossenem Chor, um 1250 gegründet, m der eutigen Gestalt aus dem Ende des XV. Jahrh. Da­mals wurden auch die Marien- und Fronleichnamskapelle mit Bewahrung der alten Kirchenportale (im Innern) angefügt. Bemerkenswert der spätgot. Hochaltar mit guten Holzschnitzereien und Gemälden, 1846 von Holbein erneuert, ferner die Kanzel von 1608 und daskunstvolleTauf- becken vom Ende des XVII. Jahrh. Nördl. vom Markte, am Ende der Gröperstrafse, die einfache Heiligegeistkirche (XV. Jahrh.) und der alte Gröper Torturm. Jenseit der Wallanlagen hier, an der Chaussee nach Freyenstein, das kgl. Gymnasium (Virtuti, veritati, humanitati) mit einer reichhaltigen Sammlung kulturhistorischer und ethno­graphischer Art; weiterhin 1. der Neubau der Acker- und Gartenbauschule, mit Obstmustergarten, r. das städt. Krankenhaus. W. hat mehrere Fabriken für Militärtuche.

5,4 km nördl., an der Röbeler Chaussee (schöne Promenade, vielfach durch Nadelwald; Omnibus s. S. 97) beginnt bei einer Wald­wärterei (Erfr.) die besuchenswerte Wittstocker Heide (3200 ha), die in der nördl. Hälfte aus Buchen besteht. Kurz vorher r. dicht an der Chaussee, am Flüfschen Daber , Fh. Alt-Daber und der zum Schutze

g egen Mecklenburg erbaute 11 m h. Heideturm ; 1. etwas abseits die übschen Anlagen von ^Waldpark Burg Daher (Rest., Sommer­wohnungen in 7 Waldhäusern, M. IVa2 M., P. 3V25 M.) und 10 Min. w., nahe der Einmündung der Daber in die Dosse, Cafe Hagen . Aus­flüge in die Heide: 70 Min. n., an der Chaussee, kurz vor dem Ende des Waldes, Fh. Oberheide (Erfr.); H/4 St. nw. (20 Min. n. von der Chaussee 1. ab mit Wegw. ,Below; oder vom Waldpark auf p bis hinter F, dann 1. den Belower Weg) das Hirtenhaus (Erfr.); IV 2 St. . (von der Chaussee hinter A alsbald halbr., hinter n 1. bis C, auf ihm r. bis e, 1. bis E, wenige Min. r., dann 1.) Ww. Teerofen (Erfr.; von Fh. Oberheide hierher schöner Weg in 3 /4 St.: auf Ö, vor h halbr., hinter e über F); 35 Min. ö., an der Daber und am Waldrande, Ww. langehorst (Erfr.).

Südl. von der Stadt gelangt man durch den Schlofshof zur sogen. Banerpappel. Weiter (20 Min.), an der Kyritzer Chaussee, das Schützenhaus und die Gebäude der Landarmen - und Siechenanstalt.

Sw. von der Stadt fand die Schlacht hei Witt­stock am 24. Sept. (4. Okt.) 1636 zwischen den Schweden und den verbündeten Kaiserlichen und Sachsen statt.

Baner, der am Morgen mit 16500 Schweden die Dosse bei Fretz- dorf (S. 112) überschritten hatte, traf nachmittags den etwa 23000 Mann