102 13. Von Neustadt a. D. nach Meyenburg.
Fasanerie (Eintritt nur nach besonderer Erlaubnis). Etwas weiter 1. vom Wege im Tannenhain Kapelle und kleiner Friedhof mit Rosenstöcken in Kreuzesform auf den Gräbern, ein eigenartig schöner Anblick.
49 km Falkenhagen; 55 km Brügge .
61 km Meyenburg ( *Hot. zur Glocke; Erfr. im Bahnhof), altes Städtchen mit 1851 Einw. an der Stepenitz, die ebenso wie die Dosse nö. davon, an der mecklenburg. Grenze, entspringt. Das seit der Mitte des XIV. Jahrh. der Familie v. Kohr gehörige Schloß wurde unter Benutzung von zwei älteren Gebäuden 1866 von Adler neu erbaut und ist von hübschen Anlagen umgeben. Nahebei sowie nach dem Bahnhofe zu Beste der alten Stadtmauer. An der Putlitzer Chaussee (20 Min.) die Buchen mit dem Schützenhaus (kein Rest.).
9 km südöstl. (Omnibus 2mal für 75 Pfg.) liegt der Flecken Freyenstein (Deutsches Haus; Omnibus nach Wittstock s. S. 97, nach Pritzwalk S. 101), von einer mehr und mehr verfallenden Feldsteinmauer umgeben. Das alte Schlofs, ein mächtiger Feldsteinbau ohne künstlerische Formen (etwa XIV. Jahrh.) dient den Herren v. Winterfeld (seit 1618 hier) zur Wohnung. Im Garten liegt die *Ruine des in der Mitte des XVI. Jahrh. erbauten neuen Schlosses: ein durch rote Tonverzierungen belebter, efeuumrankter Bau von geringer Ausdehnung mit Treppenturm und erkerartigen Vorsprüngen, sowie andre Gebäude, die einen Hof umschliefsen. Im Orte eine Granitkirche mit dickem Turm. Im S. ein grofser Acker, die sogen. Altstadt, angeblich die ursprüngliche Stelle des Ortes. — 10 km westl. von Meyenburg vor dem Dorfe Stepenitz (Karriolpost 1mal für 60 Pf.) das einstige Cistercienserinnenkloster Marienfließ, 1280 gestiftet, nach der Reformation in ein Stift für adlige Fräuleins umgeändert. Aufser der wenig sehenswerten, 1829 wiederhergestellten Klosterkirche ist nichts erhalten.
Von Meyenburg nach Röbel, 36 km Eisenbahn (Wagenwechsel in Ganzlin). 4 km Wend. Priborn, bereits in Mecklenburg- Schwerin. — 9 km Ganzlin (Gasth. am Bahnhof, z. Ü.). --- 16 km Stuer (Gasth. nahe dem Bahnhof, recht ordentlich, z. Ü.). östl. der Burgberg; 20 Min. nö. (direkter Wiesenpfad, oder — etwas weiter — Fahrweg über Vorw. Stuer) die Ruine der Burg Stuer , dicker Turm mit starken Mauern, rings von Graben und Wall umgeben, das Ganze von mächtigen Eschen verhüllt. 40 Min. nw. vom Bahnhof (bei St. 5,8 der Ganzliner Chaussee r. ab über Stuer Vordermühle, dann 1. Fufsweg durch Wald, zuletzt scharf bergab) Bad Stuer, besuchte Wasserheilanstalt (seit 1845) in sehr geschützter Lage am Südende des Plauer Sees (Dampfer S. 108); 5 Min, w. ein Gasthaus. — 15 km Altenhof, im Besitze des Herrn v. Flotow, dem auch Burg Stuer gehört. — 22 km Finken , Schlofs des Grafen Blücher mit Tiergarten, am Finkener See. — 29 km Dambeck ; n. am Dambecker See die Ruine einer roman. Kirche, an die sich einige Sagen knüpfen. — 36 km Röbel ( Weifses Hofs, Deutsches Haus, einfacher Nitzels Gasth., alle in der Neustadt; Omnibus nach Wittstoc k s. S. 97; Dampfer nach Waren S. 140), langgestrecktes Städtchen (3461 E.) am Binnensee, einer Ausbuchtung des Müritzsees (vgl. S. 140), einst mit Augustiner-Nonnenkloster (vgl. S. 103) und Dominikaner-Mönchskloster, zerfällt in die Altstadt (im N.) und die gröfstenteils von einer mittelalterlichen, sehr verfallenen Mauer umgebenen Neustadt (im S.). Die Kirchen beider Teile sind Ziegelbauten aus dem XIII. Jahrh., beide dreischiffig mit einschiffigem, grade abgeschnittenem Chor und breitem Westturm. Von der Ostseite der hochgelegenen Altstädter Kirche schöne Aussicht nach dem Müritzsee. Westl. von der Altstadt der Mühlenberg, auf dem