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14. Neu-Ruppin.
eine Parade des Blücherschen Husarenregiments zu Ehrendes Ahnherrn aller Husaren* im J. 1851. Vor dem Westturm der Kirche ruht unter mächtigem Feldstein ohne Inschrift, beschattet von einer Riesenlinde, der letzte Zieten. Von Wustrau nach Dammkrug s. S. 105.
59 km Karwe (Erfr.). Das Dorf (Nettelbecks Gasth.) liegt 12 Min. sw. am Ruppiner See . Das Gut gehört der Familie von dem Knesebeck; in dem von Efeu umsponnenen Herrenhause mancherlei Erinnerungen an den Bezwinger Napoleons I., Feldmarschall Karl Friedrich v. d. K. (geh. hier 1768, gest. 1848, begraben auf dem alten Garnisonkirchhof in Berlin). Der langgestreckte Park ist zugänglich. Überfahrt nach Wustrau (15 Pf.) etwas unbequem.
62 km Gnevikow -Wu thenow. 2 0 Min. sw., am See, Gnevikow mit schöner Besitzung des Herrn Jacobs, durch eine Allee ( 9 U St.) mit Karwe verbunden; 10 Min. n. Wuthenow (S. 108). — Die Bahn geht auf einem Damm über den Ruppiner See und hält am (66,5 km) Rheins- berger Tor . — 67,5 km Neu-Ruppin.
Neu-Ruppin. — Zwei Bahnhöfe: für) Paulinenau e (Berlin am Südende der Stadt; für K remmen (Berlin), W ittstock (S. 112), N eustadt a . D. (S. 86) und Herzberg (S. 109) nw. von der Stadt. Wer von Kremmen oder Herzberg kommt, tut am besten, am Rheinsberger Tor auszusteigen.
Gasth.: in der Friedrich-Wilhelmstr. (von S. nach N.) *Hot. du Nord, *Krone, Bemaus Hot. ; einfacher Beckers Gasth., nahe dem Rheinsberger Tor, u. Stern, hinter dem Landgericht. — Rest.: *Stadtgarten, am Rheinsberger Tor; Ziehr, vor demselben Tor; Seegarten, am See (Ostende der Präsidentenstr.). — Konditoreien: Wernecke , Fried rich-Wilhelmstr. ; Langermann, beim Gymnasium. — Badeanstalten: im See, am Südende der Stadt. — Droschke: von den Bahnhöfen in die Stadt 1 Pers. 50, 2: 60, 3: 70, 4: 80 Pf.; in der Stadt 40 —70 Pf.; die Stunde 2 M.: für den Nachmittag Einspänner V/ 2 , Zweispänner 9M. — Dampfer: nach Cafe Alsen von x U. nachm, bis 9 oder 10Ü. nach Bedarf für 10 (R. 15) rf.; über Gnevikow und Karwe nach Wustrau Mi. u. Sa. 7 U. vorm. u. 2 U. nachm, (zurück 8 U. vorm, und gegen 6 U. abends), bisweilen So. 2 U., in 1 St. für 35 (R. 60) Pf.; — nach Tornow über Alt-Ruppin und Neumühle nur nach Anzeige in den Tagesblättern, in der Regel an zwei Wochentagen und So. 9 (bezw. 8) U. vorm, und 2 U. nachm, in l 3 /4 St. für 50 (R. 75) Pf.; Rückfahrt abends ; — ebenso nach Lindoiv (75 Pf.) nur nach Anzeige.
Neu-Ruppin, freundliche Kreisstadt mit 17 132 Einw. an dem vom Rhin durchflossenen 13 km 1. Ruppiner See, besitzt seit 1256 Stadtrecht und war ehemals stark befestigter Hauptort der Grafschaft Ruppin. Diese um- fafste mit Ausnahme der Herrschaft Löwenberg (S. 122) den ganzen jetzigen Ruppiner Kreis, wurde von den Grafen von Lindow (S. 113) fast unabhängig regiert und fiel 1524 als erledigtes Lehen an Brandenburg zurück. 1556 schlichtete Joachim II. in N.-R. die Streitigkeiten