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14. Neu-Ruppin.
Kriegerdenkmal (Germania, am Untersatz vier allegorische Figuren). Gegenüber, 1. von der Stralsc, die Statue Friedrich Wilhelms II. aus Bronze nach einem Modell von Tieck, 1829 enthüllt.
Etwas ö. vom Schulplatz liegt, nahe dem See, die vom Brande 1787 verschonte dreischiffige Klosterkirche, Begräbniskirche der Grafen von Lindow und einziger Best des im XIII. Jahrh. von ihnen gestifteten, im XV. Jahrh. neu erbauten Dominikanerklosters. Der in sehr edlen Verhältnissen und sorgfältiger Technik aus-
f eführte, 1836—41 erneuerte got. Backsteinbau entbehrt es Turmes. An dem modernen Hochaltar 6 mittelalterliche, gut geschnitzte Reliefs (Darstellungen aus dem Lehen Christi); Gemälde von Bode „Heimkehr des verlorenen Sohnes“; dsgl. von W. Gentz „Magdalena zu den Füßen Christi“; Taufstein mit den Evangelisten von Schinkel. Nördl. von der Kirche, in der Siechen - strafse, die spätgot. Siechenhauskapelle (1491) mit schönen Backsteinverzierungen. *
In der Nähe die Anlegestelle der Dampfer (vgl. S. 106) sowie die Fähre (regelmäfsig alle 2 St. für 5 Pf.; sonst 1—2 Pers. 15, jede weitere Person 10 rf.) nach *Cafe Alsen, anmutig gelegen am Eingang der Lanke , einer 20 Min. bis Dorf Wuthenow (S. 106) sich hinziehen- den Bucht. — Weiter n. am See auf derselben Seite, jenseit der Kremmener Bahn, Kurort Hermsdorf (Rest.), wohin im SommerDampfer gehen.
Nördl. vom Schulplatz in der Friedrich- Wilhelm - strafse r. die Löwenapotheke, in der Th. Fontane (S. 107) geboren wurde, mit Tafel. Dann berührt die Strafse den Kirchplatz. Hier 1. das Landgericht mit der Militärwache. R. die bald nach dem grofsen Brande erbaute Stadtkirche, ein wunderlicher Saalbau mit vorspringendem Mittelteil und Kuppelturm; dahinter in Anlagen seit 1883 die Statue Schinkels (vgl. S. 107) aus Bronze, von Wiese. An der Nordseite des Platzes das Kreishaus.
Im Hintergründe der Prinzenstrafse, der nächsten Querstrafse, erblickt man eine Linde, bei welcher das Haus stand, in dem Friedrich d. Gr. als Kronprinz wohnte.
Am Rheinsberger Tor (Haltestelle der Eisenbahn) der stattliche Bau des Best. Stadtgarten. Aufserhalb die kleine, efeuumrankte S. Georgskapelle. Eine prächtige Allee führt weiter durch Wald nach dem 4,3 km entfernten Alt-Ruppin, begleitet von * Anlagen mit zahlreichen Promenadenwegen (etwa in der Mitte r. Best. Waldschlöfschen, dahinter, nahe dem See, ein Goldfischteich und Best. Weinberg; 1. abseits das Neu-Ruppiner