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15. Rheinsberg.
an einer Quelle, zuletzt am Herrenhause vorbei aus dem Parke nach ( 8 /4 St.) Meseberg , Dorf mit grofsem Gute des Herrn Lessing. In der Kirche Erinnerungen an die früheren Besitzer v. Gröben und v. Wartensleben. Vom Granseer Fahrwege (schattige Allee) nach 18 Min. v. Fufsweg, bald durch Wald zum (12 Min.) Fahrweg zurück; nach l /4 St., wo auch 1. der Wald beginnt, halbl. Fufsweg, in der Nähe des Wärtturmes (r.) vorüber, zuletzt durch die Wartestrafse an die Löwenberger Chaussee, ganz nahe dem Kuppiner Tor in Gransee (V 2 St.; S. 123).
71 km Klosterheide (vgl. S. 109). — 78,5 km Köpernitz (Whs); das Gut, jetzt im Besitz der kgl. Hofkammer, schenkte Prinz Heinrich (S. 115) 1802 seinem letzten Adjutanten, dem Grafen La Roche-Aymon, hei dessen Witwe (f 1859) Friedrich Wilhelm IV. mehrmals zum Besuche weilte.
84 km Rheinsberg. — Gasth.: »Ratskeller, 1/1 st. n. vom Bahnhof, 12 Z. mit 18 B. zu l l /a—2 M., Mittag IV» M.; * Kronprinz , am Markt, 14 Z. mit 26 B. zu l l /a M., Mittag 1,25 M., P. 3Va M.; Zum alten Fritz , Schlofsstr., 8 Z. mit 14 B. zu IVa M., Mittag 1,25 M., P. 3Va M. Einfacher: Deutsches Haus , am Markt, 10 Z. mit 13 B. zu 1—IV 2 M., P. 2V8—3 M.; Goldner Stern , Zum Stadtgarten , beide Mühlenstr., Stadt Berlin , Ecke See- u. Kirchstr., in diesen B. 0,75—1 M., P. 2Va—3 M. Zu Pfingsten ist Vorausbestellung der Zimmer dringend anzuraten. — Rest.: Schützenhaus (Sommerwohnungen); Erfr. im Bahnhof. — Omnibus: vom Bahnhof BO Pf.; nach Flechen Zechlin (S. 119) über Jinoiv (S. 117), 13 km, 2 mal in l*/4 St. für 1,25 M. — Wagen: für 1 Tag Zweispänner 12 (Kremser 15) M., Einspänner 9 M.; für 1 / 2 r T ag 9 bezw. 6M. - Dampfer (Besitzer Schneider): nach der Remusinsel. Warenthin u. Zechliner Hütte , So. 3 mal; wochent. nach Vorausbestellung, auch nach Fürstenberg u. Mirow.
Rheinsberg, Städtchen mit 2574 Einw. im Ruppiner Kreise am Grienericksee, verdankt seinen Ruf ebenso der freundlichen Lage und waldreichen Umgegend wie den historischen Erinnerungen. Der im XV. Jahrh. den Grafen von Lindow (vgl. S. 113), im XVI. Jahrh. der Familie v. Bredow gehörige Ort wurde von Feuersbrünsten oft heimgesucht und nach dem Brande von 1740 nach Plänen von Knobelsdorff und Feldmann neu aufgebaut. Gegenwärtig ist er als Sommerfrische recht beliebt.
Die Kirche,, ein einfacher Granitquaderbau des XIV. Jahrh. mit zweischiffigem Langhaus und merkwürdig langem, dreischiffigem Chor, enthält das schöne Renaissanceepitaph des Achim v. Bredow , der den Chor 1568 ausbaute, und seiner Gemahlin mit den lebens- grofsen Darstellungen beider; oben zwei Reliefs (Jonas vom Walfisch ans Land geworfen, und Christi Auferstehung). Der Ratskeller stöfst an zwei von prächtigen Linden und Kastanien beschattete Plätze: im S. der Triangelplatz mit einem ehern. Meilenstein in Gestalt eines Obelisken, im W. der Markt mit einer Bronzebüste Wilhelms I. und einem Musikpavillon; zwischen beiden Plätzen,Jvor dem Eingang zum Schlots, seit 1903 ein Standbild Friedrichs d. Gr. als Kronprinz aus Bronze von Elster.