Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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17. Neu-Strelitz und Neu-Brandenburg.

liehen. Die Stadt verdient namentlich wegen ihrer schönen Lage und Baudenkmäler einen Besuch m hohem Grade. Bedeutung hat sie auch als Zuchtviehmarkt und als Knotenpunkt der Berliner Nordbahn, der mecklenburg. Friedrich-Franz-Bahn (Lübeck-Stettin), der mecklenburg. Südbahn (Parchim) und einer Bahn nach Friedland. In N.-Br. wurde die Romanschriftstellerin Luise Mühlbach (181472) geboren.

Im Norden der Stadt, beim Bahnhof, das 1892 er­richtete *Reuterdenkmal , sitzende Bronzestatue von Mart. Wolff, und gegenüber das Kriegerdenkmal (Viktoria mit Kaiserkrone). 6 Min. w., an der Wallstrafse, seit 1895 der Bismarckstein mit. Adler und Medaillonporträt. Etwas südl. vom Bahnhof die alte Johanniskirche, einst Franziskanerkloster, mit 1891 93 erneuertem Chor; daneben das Armenhaus, gleichfalls einst zum Kloster gehörig, mit Kreuzgewölben. "Weiter südl. das grofs- herzogl. Palais, ein grofses, aber nüchternes, 1775 von Herzog Adolf Friedrich IV. (Dörchläuchting) errichtetes Gebäude, dessen Vorderseite (im W.) an den Markt stöfst. Südl. von diesem die Marienkirche, ein edler got. Bau aus dem Ende des XIII. Jahrh., 183241 von Buttel erneuert, mit stattlichem Ostgiebel; der Turm (98 m) ist in demselben Stil wiederhergestellt. Am Kirch- platz südl. das Gymnasium; westl., Nr. 8, mit einer Tafel versehen, das Reuterhaus, in dem der Dichter 185659 wohnte (er lebte in N.-Br. bis 1863). Nahebei, in der Wagegasse Nr. 4 (Haus mit Vorgarten und Tafel), wohnte Konrektor Apinus (H. F. Bodinus, 17661813).

Den Hauptschmuck Neu-Brandenburgs bildet auf er derPromenade, die auf dem Doppelwall ringsherum angelegt ist (im ganzen etwa 40 Min.; prächtige Eichen, namentlich auf der Südseite), seine mittelalterliche Be­festigung: die gut erhaltene Feldsteinmauer, mit vielen viereckigen Weichhäusern und dem Fangelturm (w. vom Kriegerdenkmal), sowie die vier gotischenTore, die zu den besten Bauwerken dieser Art in Norddeutschland

f ohören. Im S. das Stargarder, im W. das Treptower or, beide aus vollständigem Innen- und Aufsentor be­stehend und besonders schön, mit hohem Stufengiebel; im NO. das Friedländer Tor, gleichfalls Doppeltor, vor dem der halbrunde Zingel, auch ein Rest der alten Ver­teidigungswerke, steht'; im O. das Neue Tor. Merk­würdig sind die bei diesem und dem Stargarder Tor auf der Innenseite angebrachten Terrakottafiguren, deren Bedeutung ungewifs ist. Durch das Neue Tor drang Tilly (vgl. S. 137) 1631 in die Stadt ein.. vom