Teil eines Werkes 
2 (1904) Weitere Umgegend Berlins : westliche Hälfte
Entstehung
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18. Die mecklenburgische Schweiz. 148

40 Min. weiter beginnt das Gebiet von Burg Schlitz, so genannt von dem Erbauer des jetzigen Schlosses und Schöpfer der Parkanlagen, dem Adoptivsohn des preufs. Ministers Grafen Schlitz (Ende des XVIII. Jahrh.), dessen Familie aus Schlitz in Hessen stammte, seitdem durch Erbschaft tibergegangen in den Besitz der Grafen Basse­witz. L. Karslorf (hier ein Eingang in den Park) mit der Stätte der einstigen Burg (s. unten), dem Marstall und den sonstigen Wirtschaftsgebäuden des Gutes; r. nahebei ein Wanderdenkmal , Granitnische mit Wander­stab des eben erwähnten Grafen Schlitz, am Anfang einer schönen Eichenallee. 12 Min. n., an der Chaussee, r. das *Gasth. mm goldenen Frieden (3 Z. mit 6 B., gute Verpflegung). Dem Gasthause gegenüber steigt man bei einem Obelisken (hübsche Inschrift) hinauf zu dem 180623 auf einem Vorsprung des Buchenberges erbauten * Schlosse, das mit seiner blendend weifsen Farbe weithin leuchtet. Es besteht aus drei sich aneinander reihenden, durch Gallerien verbundenen Teilen; vom Turme auf dem mittelsten Teile (zugänglich nach Anfrage) treffliche Aussicht. Neben dem Schlosse (sw.) eine offene got. Kapelle, gewidmet dem Andenken der Gräfin Karoline Görtz-Schlitz, der Adoptivmutter des Erbauers des Schlosses; innen ein Marmordenkmal des 1877 gest. Grafen Bud. Bassewitz. Hinter dem Schlosse (w.) dehnt sich schöner Buchenwald aus, durch den man von der Kapelle auf einem durch weifse Quadrate bezeichneten Wege (bald auch Wegw.) am Luisensee (r.) und einem Grabdenkmal (1.) vorbei, dann 1. ab zum (20 Min.) Rötel­berg (97 m) gelangt, mit ausgezeichneterAussicht. Unterhalb des Schlosses, etwas versteckt, ein Denkmal für Blücher und Wellington. Der von hier weiter ab­wärts gehende Promenadenweg führt jenseit eines von der Chaussee kommenden breiten Weges alsbald zur Ostseite des Schlofsteiches; bei mehreren starken Eichen r. ab über eine kleine Insel (Obelisk) zur Stätte der alten Burg Kar stör f, deren Wallgraben noch gut er­halten ist, während die verfallenden Baulichkeiten fast ganz aus neuerer Zeit stammen; etwas weiter an der Ostseite des Teiches bei einem Häuschen vorzüglicher *jBlick auf Burg Schlitz.

Wer von Burg Schlitz durch die Pansdorfer Forst nach Bemplin wandern will, geht in der Begel vom Gasthause ö. durch Laubwald nach (20 Min.) Gut Karls­hof, dann durch eine Kastanienallee nach (35 Min.) Tessenow und auf gewöhnlichem Landwege über Vorw. Neu-Tessenow nach (40 Min.) Fh. Glasow, am Bande eines Buchenwaldes.