Anbauverhältnine und Ernteergebniß.
178 Acterbau, Viehzucht, Forftwirthfehaft.
Die Hauptfrucht des Kreiſes von den Getreidefrüchten iſt Winterroggen. Es war nämlich in dem Jahre 1883 eine Fläche von mehr als 25000 ha, alſo mehr als ein Drittel der geſammten Acker⸗ und Garten⸗Ländereien des Kreiſes mit Winterroggen beſtellt, während die mit Sommerroggen beſtellte Fläche nur rund 946 ha umfaßte. Mit Hafer waren 6550 ha und mit Gerſte 2525 ha bebaut.
Der Anbau der Gerſte findet nicht in größeren zuſammenhängenden Flächen ſtatt. Kommen dennoch größere, mit Gerſte beſtellte Schläge vor, ſo liegt dies nicht in der Bodenbeſchaffenheit, ſondern an der, durch Düngung und Bewirthſchaftung vorgeſchrittenen Kultur. Weizen wird nur auf eizelnen Höhenflächen und auf einzelnen kultivirten Theilen der Niederung angebaut. Im Ganzen waren im Jahre 1883 466 ha mit Weizen beſtellt.
Von den Hackfrüchten hat die Kartoffel die hervorragendſte Bedeutung. Im Jahre 1883 waren 13393 ha, alſo etwa!/, der geſammten Acker⸗ und Garten
Ländereien des Kreiſes, mit Kartoffeln angebaut.
Der Anbau der Speiſerübe, der ſogenannten Teltower Rübe, iſt nur von localer Bedeutung. ö
Von der Futterrübe werden jetzt größere Flächen angebaut wie früher. Im Jahre 1883 waren 1206 ha mit Futterrüben beſtellt.
Heu iſt hauptſächlich in den Niederungen des Kreiſes vorhanden. Die Beſchaffenheit deſſelben iſt im Allgemeinen eine gute zu nennen. Das Heu in der Notte⸗ und Nuthe⸗Niederung hat ſeit den vorgenommenen Meliorationen an Menge und Güte gewonnen. Die höheren Gegenden des Kreiſes, insbeſondere die Güter in zwei: und dreimeiliger Entfernung von Berlin und Potsdam produciren nicht den erforderlichen Heubedarf und ſuchen dieſen Mangel durch Anbau des rothen und weißen Klees, der Lupine, der Sandlupine und der Serradella zu ergänzen. J.
Für die Wieſen-Kulturen iſt im Kreiſe Vieles geſchehen.
Der Gemüſebau gewinnt von Jahr zu Jahr an Ausdehnung, namentlich wenden ſich demſelben die Beſitzer der Wirthſchaften mit geringen und mittleren Anbauflächen mit Vorliebe zu. Im Jahre 1878 waren 432,86 ha, im Jahre.
Usss dagegen bereits 950,2 ha gartenmäßig angebaut. Viele Beſitzer find auf
den gewinnbringenderen Gemüſebau angewieſen, um wirthſchaftlich beſtehen zu können.=.
Wenngleich nicht zu verkennen iſt, daß dem Obſt bau ſeit Jahren ein größeres Intereſſe zugewendet wird, ſo bleibt auf dieſem Gebiete doch noch Vieles zu thun übrig.
Nennenswerther Weinbau wird nur auf dem Gute Teupitz getrieben.
Eine hervorragende Bedeutung haben die Gärtnereien im Kreiſe gewonnen. Alte Gärtnereien ſind vergrößert und verbeſſert, neue Gärtnereien ſind in den vor Berlin und Potsdam belegenen Ortſchaften entſtanden.
Ausweislich der Nachweiſung I zum Abſchnitt„Fabrik und Handwerk“ find im Jahre 1882 gezählt worden:
