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Ackerbau, Viehzucht, Forſtwirthſchaft. 181
Im Jahre 1861 find die Koſten der Geſpannhaltung angegeben beziehungs— weiſe auf:!; 660 bis 1050 Mk., 3, 7205 240 41590 Es ergiebt ſich hiernach, daß die Koſten für das Arbeiter- und Dienſtperſonal ſowie für die Geſpannhaltung ſich in den letzten 25 Jahren um mehr als 50 pCt. erhöht haben.
Dieſer Umſtand hat weſentlich dazu geführt, daß der maſchinelle Betrieb auch Acersträthe. in der Landwirthſchaft eine bedeutende Ausdehnung gewonnen hat. Es waren im Jahre 1883 in Benutzung: 50 Sämaſchinen, 27 Mähmaſchinen,. 19 Dampfdreſchmaſchinen, 340 andere Dreſchmaſchinen, 4 Locomobilen, 10 ſtehende Dampfkeſſel mit Triebwerk und 1 ſtehender Dampfkeſſel ohne Triebwerk. Durch 4 Beſitzer von Dampfdreſchmaſchinen pflegt der Ausdruſch des Ge—
treides von Feldmark zu Feldmark gewerbsmäßig betrieben zu werden.
Die Zahl der im Landwirthſchaftsbetrieb zur Anwendung kommenden Maſchinen erhöht ſich von Jahr zu Jahr. Auch iſt eine Verbeſſerung der Ackerwerkzeuge eingetreten. Der mehrſchaarige Pflug hat den früher gebräuchlichen Krümmer ver— drängt; der vierſchaarige Pflug kommt beſonders zur Anwendung. Während im Jahre 1861 der Gebrauch der Walze ein beſchränkter war, iſt jetzt die Anwendung der Ringelwalze üblich geworden..
Die landwirthſchaftlichen Markt-Produkte werden jetzt überwiegend mit Feder— wagen transportirt. Die Ernte- und Miſtwagen find ſtark und kräftig gebaut und dadurch zum Transport ſchwerer Laſten befähigt. Wagen mit hölzernen Achſen, welche im Jahre 1861 noch vielfach im Gebrauch waren, gehören jetzt zu den Seltenheiten.
Die ungemein günſtige Lage des Kreiſes zu den Haupt⸗ und Reſidenzſtädten Abratuverhältnife, Berlin und Potsdam , das Anwachſen der Ortſchaften vor den Thoren Berlins , die bequeme Chauſſee⸗ und Eiſenbahn⸗ -Verbindung mit Berlin und Potsdam , find für die Verwerthung und den Abſatz der landwirthſchaftlichen Erzeugniſſe des Kreiſes von großem Vortheil. Die Händler aus Berlin holen vielfach die Erzeugniſſe von den einzelnen
Landwirthen mit ihren Geſpannen ab.