184; Ackerbau, Viehzucht, Forſtwirthſchaft.
Um über die Beſchaffenheit der Abwäſſer und der in die öffentlichen Waſſer— läufe geleiteten Drainwäſſer ſtets genau unterrichtet zu ſein und um namentlich in Bezug auf die letzteren die gebotene Controle ausüben zu können, werden von beiden in regelmäßigen Zeiträumen und an verſchiedenen Stellen Proben entnommen und dieſelben einer wiſſenſchaftlichen Analyſe unterworfen.
5. Die Einrichtung der Rieſelfelder zur Aufnahme des Kanalwaſſers iſt in Folgendem kurz dargeſtellt:
a) Vor Beginn der Aptirungs- und Planirungs-Arbeiten iſt die Verlegung der Leitungen nöthig, welche das durch das Druckrohr zugeführte Kanalwaſſer auf. die Geſammtfläche vertheilen. Dieſe Abzweigungen enden an den hohen Punkten des Terrains mit Auslaßſchiebern und werden in ihren Dimenſionen je weiter ſie gelangen und je mehr ſich die Aufgabe,
Waſſer zuzuführen, beſchränkt, bis auf 0,20 m Durchmeſſer verringert.
An der Hauptabzweigungsſtelle, d. h. da, wo das Hauptdruckrohr endet, iſt ein oben offenes Standrohr von gleichem Durchmeſſer wie das Druckrohr angeordnet, um für die Druckleitung als Sicherheitsventil zu dienen und um die Menge des unterzubringenden Druckwaſſers erkennbar zu zu machen. Nach Fertigſtellung dieſer Leitungen beginnen diejenigen Arbeiten, welche die Felder zur Aufnahme des Rieſelwaſſers, und da die aptirten Flächen drainirt werden, zur Abführung des Drainwaſſers geeignet machen. Im Weſentlichen beſtehen fie in Herſtellung der Beetanlagen, Wieſenanlagen, Einſtau⸗Baſſins mit ihren Bewäſſerungsgräben, der Hauptentwäſſerungsgräben, der ſyſtematiſchen Drainirung und der Wirthſchaftswege. In Bezug auf die Drainage iſt zu bemerken, daß dieſelbe in Osdorf im Allgemeinen nach den Prinzipien von L. Vincent ausgeführt iſt. Nach den gemachten Erfahrungen hat ſich indeß gezeigt, daß deſſen Angaben über die Entfernung der Drains und ſeine Formeln über den Waſſerabfluß für ſtark berieſelte Flächen weſentlicher Abänderung bedürfen. Bei den in neuerer Zeit ausgeführten Drainagen iſt daher auf größere Rohrweiten und vermehrte Dichtigkeit des Rohrnetzes und ſtärkeres Gefälle Bedacht genommen worden.
Auf den am ſtärkſten geneigten Flächen werden„Wieſen“, auf flach geneigten Gemüſebeete“, auf annähernd ebenen„Einſtau⸗Baſſins“ angelegt. Die Vertheilung des Waſſers auf die einzelnen Flächen erfolgt von den höchſten Punkten ab durch offene, 0,5 m tiefe Gräben, in einzelnen Fällen auch durch Thonrohrleitungen.
Innerhalb eines Stückes wird das Kanalwaſſer je nach der Beſtimmung der Fläche vertheilt. Bei Beetanlagen wird daſſelbe in den zwiſchen den Beeten liegenden Furchen eingeſtaut, ſodaß es nur ſeitlich in die Beete eindringen kann, alſo nur die Wurzeln der Pflanzen erreicht. Bei Wieſen läßt man das Waſſer von der höchſt gelegenen Kante oder Ecke aus die Fläche berieſeln. In den Baſſins wird das Waſſer bis zu einer Tiefe von 0,30 bis O, 50 m zwiſchen Dämmen eingeſtaut. Die Ein
