Ackerbau, Viehzucht, Forſtwirthſchaft. 185
ſtauung erfolgt der Regel nach nur im Winter. Im Frühjahr, nach er— folgter Verſickerung und Verdunſtung, werden die Baſſins umgepflügt und mit Getreide, Oelfrüchten und dergleichen bebaut. Die Größe der Baſſins iſt verſchieden; in Osdorf zwiſchen 2 bis 9 ha.
Die Befürchtung, daß die Berieſelung eine zeitlich beſchränkte ſei, daß die Felder nach einer Reihe von Jahren verſumpfen und für größere Kanalwaſſermengen nicht mehr aufnahmefähig ſein würden, iſt bei einem geregelten und gewiſſenhaften wirthſchaftlichen Betriebe und nach den Erfahrungen, welche für Berlin aus einem zehnjährigen Zeitabſchnitt vorliegen, durchaus hinfällig.
Der größeren Dungmenge gegenüber, welche das Kanalwaſſer bei anhaltender Berieſelung liefert, iſt es Aufgabe der Verwaltung je nach der Bodengattung und Vegetation ein zweckmäßiges Verhältniß für die Dungmenge zu ermitteln und vorzugsweiſe auf den Anbau ſolcher Pflanzen Bedacht zu nehmen, welche Feuchtigkeit und ſtarke Düngung vertragen und dabei gedeihen, beziehungsweiſe viel Dungſtoff verzehren. Gegenüber dem Hauptzwecke der Rieſelfelder, die zufließenden Abwäſſer aufzunehmen und den Boden dauernd hierzu geeignet zu erhalten, muß die Frage hinſichtlich der Rentabilität in den Hintergrund treten.
Während der Periode, in welcher die Umwandlung der Felder in Rieſel— flächen vor ſich ging, bei welcher wenig Rückſicht auf den vorhandenen Mutter— boden genommen werden konnte und auch nur eine theilweiſe Beſtellung ſtattfand, die häufig durch zu ſtarke Waſſerzufuhr vernichtet wurde, erforderte die Bewirthſchaftung der Felder erhebliche baare Zuſchüſſe.
Nach erfolgter Vergrößerung von Osdorf durch das 1882 erworbene Heiners dorf und nach Fertigſtellung der Aptirung und Drainirung bis auf geringe Flächen im Laufe des letzten Verwaltungsjahres, iſt der Rieſelbetrieb auf den im Teltower Kreiſe belegenen Feldern aus dem Stadium des Verſuchs und der Unfertigkeit in normale Verhältniſſe übergeleitet worden und es iſt im abgelaufenen Verwaltungsjahre zum erſten Male gelungen, nicht nur die Koſten der Bewirthſchaftung mit den Einnahmen ins Gleichgewicht zu bringen, ſondern es iſt auch noch ein geringer Ueberſchuß erzielt worden.
Die Verwaltung darf daher die Hoffnung hegen, daß, ſobald die begonnene Verbeſſerung der Kommunikationswege durchgeführt und manche noch vorhandene, aber gänzlich unbegründete Vorurtheile gegen einzelne Produkte der Rieſelwirthſchaft überwunden ſein werden, es gelingen wird, die Einnahmen der letzteren ſo zu vermehren, daß nicht nur die Koſten der Bewirthſchaftung, ſondern auch ein Theil der Zinſen des Anlage⸗Kapitals gedeckt werden.=
J. Ueber die Ergebniſſe des Wirthſchaftsbetriebes im Jahre 1885.86 iſt Folgendes zu bemerken:
Es waren von den drainirten Flächen beſtellt:
w; 360 ha,
z 686868365
c. Baſſins J Ale 181.
d. verpachtet reſp. nicht beftellt...-... 78„ = zuſammen 1422 ha,
