iVlaaricb be-te, ineüa^^tzr be-bi, mena^en de-lob. Das Wort Pe-bi-Iob soll in drei Modulationen gerufen werden. Das De soll lang gezogen, pimüssirno, das In allegro und das lob anckanle gegeben iverden. Wehe dem Schulrufer, wenn er nicht inaaricb de-tbei betroffen wurde. — Ins Halseisen mit ihm! Was war die Folge dieses thörichten Konservatismus, namentlich im Westen? Sobald einer den Muth hatte, sich über die kleinlichste Einrichtung einer solchen Gemeindeverwaltung hinwegzusetzen, identifizirte er sich mit dem Religionsverächter, der die schwersten Verbote Übertritt. Er war geächtet und scheute nunmehr nicht davor zurück, die heiligsten Gebote zu verletzen. Dagegen entschädigte die äußerliche heuchlerische Frömmigkeit für die ärgste, intime Ketzerei und Leichtlebigkeit.
Die Aenderung des Ritus durch den Balschemtow entfesselte daher beispiellose Stürme. Sie hatte aber auch noch einen politischen Hintergrund.
Der lebendige, göttliche Geist des Judenthums hat im Jahrtausende langen Kampfe für Gott gegen Amalek, den er mit hechselndem Erfolge, bald siegreich vordringend, bald defensiv zurückweichend, geführt hat, niemals in störriger Hartnäckigkeit die Opfer gescheut, welche das Gesetz der Kriegsführung dem einsichtsvollen Fcldherrn auferlegt.
Als die an Stelle der vertriebenen zehn Stämme aus Assyrien angesiedelten Samaritaner die erste heidnisch-jüdische Sekte gründeten, der Thora für ihren A-schimakultus sich beinächtigten, da erkannte Esra die außerordentliche Gefahr, die dem Bestände des Judenthums drohte, und überließ, wie der Talmud sagt, die seit Mosche geheiligte althebräische Alphabetschrift den Samaritanern und schuf, freilich auf göttliches Geheiß (Sebachim 62), die neue Thoraquadratschrift als unübersteigbare Scheidewand gegen das Heidenjudenthum.
Als zu Ende des zweiten Tempels unter dein wachsenden Einflüsse des alexandrinischen Halbjudenthums, der edomitischen Zwangsproselyten und judaisirenden römischen Heiden die Guostik und die ihr verwandten Sekten sich der jüdischen Mystik ganz nach Art der Sahbatai-Zwi-Sekte bemächtigt hatten, warf inan dieselbe über Bord,' man verbrannte die Agadaschriften und schützte das unwissende Volk durch die Targumim, die Uebcrsetzung der heiligen Schriften ins Aramäische, vor den heidnischen Verdrehungen und Interpolationen der Minim, stellte, als dieselben immer frecher und mächtiger wurden, das Mikrastudium in den Hintergrund und zog sich auf den engen Raum der Halachah zurück. Daher - der Spruch: Seit der Zerstörung des Tempels hat der Heilige, gelobt sei Er, in Seiner Welt nur mehr die vier Ellen der Halachah. ,
R. Israel Balschemtow sah die heranrückende Gefahr. Er hörte das donnernde Krachen der Lawine, die das westliche Judenthum in die Tiefe reißen sollte, mn es unter ihrem Gerölle zu begraben, und rettete den Osten mit dem Genie einer gottbegnadeten Hand. Der Sabbataismus hatte sich der Kabbala bemächtigt. Es giebt fast kein Werk dieser Litteratnr, das in der Epoche von 1660, seit dem Auftreten jenes Dämons, bis um 1740 verfaßt wurde, das nicht strengstens untersucht werden müßte, ob nicht etwas von diesen Pestbazillen daran klebt. In Polen hat sich dieser Allssatz noch dazu in einem ganz selbstständigen Neoplasma, dem scheußlichen Frankismus, entwickelt, der sich an den Klerus und die Behörden gewandt hatte, um einen offenen Kampf gegen die jüdische Religion zu entfachen und die Verbrennung des Talmud durchzusetzen. Man zeigt noch heute die Stelle, an welcher der Balschemtow, auf seinen Stock gestützt, dastand und dem Autodafe zuschaute, welches der Bischof von Kaminiec Podolski auf offenem Markte dem Talmud bereitet hatte. Er hatte alle Talmudexemplare konfisziren lassen. Ein Traktat, dem Rabbiner Hirsch Horowitz aus