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Czortkow gehörend, dem Vater der berühmten Brüder R. R. Schmelke in Nikolsburg und R. Pinchas in Frankfurt a. M., war von demselben buchstäblich Blatt für Blatt mit Thränen getränkt worden, bevor er ihn den Häschern auslieferte. Der Bischof hatte bereits eigenhändig 7 Traktate ins Feuer geworfen, als er unter apoplektischen Anfällen hinstürzte und die ganze Gesellschaft in panischein Schrecken auseinanderstob. Der Talmud war gerettet, und ein von der Regierung ausgeschriebener (Wikuacb, Dissertation) in Leinberg zivischeu de. II
Rabbiner R. Chaim Cohen Rapaport und Frank, zu welcher der Rabbiner den e Balschemtow zuzog, weil er des Polnischen mächtig war und die spiritistischen Künüe , jenes Dämons zu entlarven verstand, endete mit dem Schiedssprüche, daß die < Franksten, ca. 800 an der Zahl, entweder aus dem Judenthum austreten oder : sich zum Schimpfe den halben Bart und eine N82 (vcje, Schläfenlocke) abschneiden lassen sollten. Sie zogen das erstere vor, nahmen die Taufe an, uns ihre Nachkommen bilden noch heute, ähnlich wie die zum Islam übergetretenui Donmä in Salonichi, eine Art geschlossener Sekte, die nur unter sich heirathet.
Diese Amputation konnte jedoch das Uebel nicht an der Wurzel fassen. Sie versetzte den wahren Judenfreund in Trauer. Anschließend an deir Aus-, spruch des R. Meir im Talmud Sanhedrin 4(m: Wenn das Strafgericht an den Frevlern vollzogen wird, betrauert die Vorsehung dieselben, sagte der Bal- schemtow damals: Der Schutzengel trauert über diese Amputation, denn solange ein Glied noch mit dem Gesammtorganismus zusammenhängt, ist noch Hoffnung da, es zu heilen, ist es jedoch abgeschnitten, so ist es unwiederbringlich verloren Dazu kommt noch der nicht zu unterschätzende Uebelstand, daß, wie Barnhagen von Ense mit von seinein Standpunkte aus gerechtfertigter Befriedigung konstatirb dem Feinde werthvolle Kräfte zugeführt wurden. Es befanden sich auch viele unschuldige Frauen und Kinder darunter, unter Anderen ein elfjähriges Mädchen, welches, wie der bereits zitirte Graf Branicki aus des Dichters Munde gehört hat, als Großmutter des berühmten Mickiewicz, den Polen ihren Schiller geschenkt hat. Unter den Ausgestoßenen befanden sich auch Abkömmlinge altangesehener Familien, z. B. aus der uralten Gelehrtenfamilie Schorr, die den polnischen Namen Wolowski Ovüt "NL' scüor, Ochs) anuahmen, und, von der verbesserungsbedürftigen Rasse gierig aufgegriffen, Reichthümer und deir Adels stand erwarben. Eine in der Aristokratie durch Geist hervorragende Dame, von einem hohen Adeligen bei einer Festlichkeit um ihren Namen befragt, antwortete:
2 ^VoIoevUcicb. Es giebt nun eine ältere Adelsfamilie dieses Namens, deren etwaige Abstammung von jüdischen Renegaten, wie sie Branicki in seiner Widmung an Tarnowski bei der tlusw sllaclua, dem höchsten Adel, überhaupt Nachweisen Will, durch die Zeit verwischt war. Der boshafte Adelige stellte nun die scheinbar harmlose Frage: r Vckolo^süicb (von welchen Wolowski's) ? und
erhielt die schlagfertige Antwort: - ürälow Oaveicloxv (Von den Nachkommen des davidischen Adels), die sich also nicht erst auf Massageten oder Chrobaten-Ahnen aus der Völkerwanderung zu berufen brauchen. Noch bedauerlicher wirkt der Umstand, daß die jüdische Abstammung noch nach Generationen die eigentlichen Antisemiten schafft, während der echte Pole von Haus aus mehr Judensreund ist, als irgend eine andere Nation.
So nothwendig die Ausrottung dieser bösartigen Sekte trotz alledem nun auch war, so war demselben Uebel mit blößer Strenge nicht beizukomiuen. Eine interessante Persönlichkeit, der Verfasser des Seder hadorot, eines Geschichtswerkes, das den Modernen als Fundgrube ihrer Forschungen und als Gerüste ihrer Geschichtswerke gedient hat, giebt uns ein getreues Bild der damaligen Geistesrichtung, in welcher die Kabbala eine durch keinerlei Verbote und Bann-